Axel SPILCKER über Axel SPILCKER

Axel SPILCKER, Jahrgang 1963, ist verheiratet und Vater zweier erwachsener Töchter. Hier schreibt er selbst.

Nach dem Abitur in Köln, habe ich zeitweilig Wirtschaftswissenschaftenstudiert, aber bald gemerkt, dass dieser Weg nichts für mich war.Daraufhin habe ich 14 Monate lang meinen Zivildienst in der ambulanten Pflege von Senioren im Kölner Norden absolviert. Anschließend folgte das Studium der Geschichte, Politikwissenschaften und Germanistik mit dem Abschluss des Magister Artium an der Kölner Universität im Jahr 1996.

Meine journalistischen Stationen:

1993 habe ich bei der evangelischen Kirchenzeitung „Der Weg“ und dem Bürgerradio die ersten journalistische Schritte unternommen. Im Jahr darauf folgte die freie Mitarbeit in der Stadtteilredaktion des Kölner Stadt-Anzeiger (KStA). 1995 begann ich als fester Freier in der Lokalredaktion als Polizeireporter zu arbeiten, zugleich habe ich beim WDR TV-Beiträge für die Lokalzeit und die Aktuelle Stunde gefertigt. 1998 nach einem Kurzvolontariat avancierte ich zum Polizeiredakteur beim KStA. 2003 wurden zwei Kollegen und mir der erste Platz des Wächterpreises zugesprochen. Es ging um die Enthüllungen in der Kölner Müll- und der CDU-Spendenaffäre.

Ein Jahr später enthüllte ich die VISA-Affäre um Außenminister Joschka Fischer. Im März 2005 erfolgte der Wechsel zum FOCUS-Nachrichtenmagazin in das D2-Ressort in der Münchner Zentrale. Mein Spezialgebiet u.a: Islamistischer Terrorismus, Wirtschaftskriminalität, Korruption sowie innere Sicherheit und spektakuläre Verbrechen wie etwa der Amoklauf von Winnenden, dem CO2-Skandal bei der Deutschen Bank, der Katastrophe auf der Loveparade in Duisburg oder dem Terroranschlag durch Anis Amri in Berlin.

Im Herbst 2010 übernahm ich die Leitung des FOCUS-Korrespondentenbüros für NRW in Düsseldorf. Für die Berichterstattung über den Fall Gurlitt wurden wir 2013 für den Henry-Nannen-Preis vorgeschlagen. Im Herbst 2017 hat der FOCUS-Magazin-Verlag alle Außenbüros geschlossen.  Ich arbeite seither als freier Journalist in erster Linie für den KStA, den Kölner Express und FOCUS Online wieder als Reporter – und das sehr erfolgreich.

Ferner habe ich zwei Kochbücher - und meist als Ghost - sechs Sachbücher über Kriminalität, Knastzustände, politische Analysen oder Affären geschrieben. Zwei der Werke landeten auf der SPIEGEL-Bestsellerliste.

In den Journalismus hineingezogen hat mich ein Praktikum bei der Pressestelle des evangelischen Stadtkirchenverbandes Anfang der 90er Jahre. Es funkte direkt, ich hatte meine Profession gefunden. Ich habe mich über die Ochsentour hochgearbeitet. Reporter zu sein ist auch heute noch für mich der schönste Job der Welt. Bei vielen Geschichten stößt man immer wieder auf neue Nuancen des menschlichen Seins. Das macht dieses Genre so spannend. Und nichts ist schöner, als die Jagd nach einer exklusiven Nachricht. Außerdem macht es Spaß, rauszugehen und vor Ort zu recherchieren, anstatt im Büro zu hocken und in erster Linie die sozialen Netzwerke abzuschöpfen.

Aktuelle Recherchen:

Ich habe eine große Serie über die Operationen der mächtigsten Mafia-Organisation N’drangheta hierzulande veröffentlicht. Auch gehe ich den Spuren über rechtsextreme Chats bei der NRW-Polizei nach. Anderthalb Jahre lang habe ich über den Fall des Ex-Fußballnationalspielers Christoph Metzelder berichtet. Auch habe ich durch etliche Artikel über ein neues islamistisches Terrornetzwerk in Deutschland und Westeuropa geschrieben. Seriöser Journalismus ist in den Zeiten der Digitalisierung wichtiger denn je geworden. Gegen die häufig in den sozialen Netzwerken verbreiteten Verschwörungstheorien und gesteuerten Kampagnen hilft nur gut recherchierte Aufklärung. Da zählen Fakten und keine Mythen oder Märchen. Genauso gehört m.E. politische Haltung in einen Kommentar und nicht in einen Bericht. Natürlich bedürfen komplexe Sachverhalte einer Einordnung durch den Autor.

Leider ist es heuer mitunter üblich, die Gelegenheit zu nutzen, um die objektive Mitte zu Gunsten der Meinung zu verlassen, und das macht mir Sorge. Denn nur, wenn wir das veröffentlichen, was wirklich stattgefunden hat, gewinnt unsere Branche in Teilen verloren gegangenes Vertrauen wieder zurück.