Boris HERMEL
„Der Fall Noel Martin stach durch besondere Brutalität heraus, und vor allem durch Martins NOEL’s Art, damit umzugehen.“
Boris HERMEL hat schon in seiner Jugendzeit als Schülerzeitungsredakteur ein großes Interesse an Politik und schreibt damals bereits Artikel über die damalige Neonazi-Szene in West-Berlin. Sein Abitur absolviert er an der John-F.-Kennedy-Schule in Berlin, besucht dann die University of London, Goldsmiths College in den Fächern Communication Studies/Sociology und später die Berliner Journalisten-Schule. Im Laufe seiner Karriere ist er bei verschiedenen Medien beschäftigt.
Als freiberuflicher Journalist arbeitet er zwischen 1993 und 1995 bei der Berliner Zeitung und beim SFB/rbb Jugendradio. Zwischen 1995 und 1998 fokussiert er sich stark auf den Rechtsextremismus und ist bis 2008 beim SFB/rbb InfoRadio fest angestellt. Seit 2008 und bis heute arbeitet er als landespolitischer Reporter bei der rbb-Abendschau.
Für die Anerkennung seiner Arbeit erhielt er 1999 den Kurt-Magnus-Preis. 2007 dann den Preis „Der lange Atem“ für die Langzeitbeobachtung des Falls Noel MARTIN.
Für Boris HERMEL war schon immer klar, dass er Journalist werden wollte. Vor allem die Abwechslung zwischen Tagesaktuellem und Langzeitprojekten mit intensiver Recherche machen für ihn den Reiz zum Beruf aus. Immer eng verbunden mit seinem eigenen Interesse an der Politik.
Weitere wichtige Geschichten seiner Karriere drehen sich meist um landespolitische Themen aus Berlin. Dazu zählen beispielsweise der Bankenskandal 2001 oder das Flughafendebakel von 1998 bis heute. Hinzu kommen mehrere Filmproduktionen, unter anderem ein 45-minütiger Film zur Bilanz von Klaus WOWEREIT, dem langjährigen Ex-Bürgermeister von Berlin
Mitte der 90er Jahre berichtet Boris HERMEL verstärkt über die rechtsradikale Gewalt in Brandenburg und stößt dabei auf den Fall von Noel MARTIN aus Mahlow. Die damalige Berichterstattung in den Medien war sehr täterorientiert und das Umgehen der Opfer mit der Tat wird meist nur kurz angerissen und schnell wieder vergessen. Vor allem die drastischen Folgen bei Noel MARTIN motivierten Boris HERMEL, die Geschichte nicht aus den Augen zu verlieren. Es war und ist bis heute sein Anliegen, die Opferperspektive in solchen Fällen stärker hervorzuheben.
Weil wir (Journalisten) den Job haben, hinter die Kulissen zu gucken, in der Politik Strategien öffentlich zu machen, die sonst geheim bleiben würden. Weil wir nachhaltig an Geschichten dranbleiben können und müssen wie bei Noel Martin – und damit selber wichtige Themen setzen.