Christian DENSO

Der journalistischen Laufbahn von Christian DENSO ging eine Warnung seines Vaters voraus. Der, selbst Journalist, meinte, dass ein Journalist sehr schnell von Interessenvertretern instrumentalisiert und zum „nützlichen Idioten“ gemacht werde. Außerdem verdiene man als Journalist nie wirklich Geld.Aber der 1971 in Bonn geborene Christian DENSO ließ sich davon nicht schrecken.Schon während seiner Zeit beim Grundwehrdienst (1991/1992) schrieb er für aktuell – Zeitung für die Bundeswehr, Mitte der neunziger Jahre war er bei der Berliner Morgenpost angestellt. Anschließend besuchte er für zwei Jahre die Axel Springer Journalistenschule und arbeitete seit 2001 bis 2007 als Redakteur und Polizeireporter beim Hamburger Abendblatt. Seither ist er im Ressort Politik bei der angesehenen Wochenzeitung DIE ZEIT.Für den Entschluss, Journalist zu werden, gab es zwei Gründe.

  • Zum anderen die Möglichkeit, aufzuklären und aufzudecken und somit einen gewissen Einfluss auf Ereignisse zu haben. Dass es eine ‚große Story’ aufzudecken gibt, komme allerdings bestenfalls alle paar Monate vor und oft ließen sich die Dimensionen einer solchen Geschichte am Anfang gar nicht ausmachen. Auch im Fall der „alten Dame“ war das so. Erst im Laufe der Recherchen hatten seine Kollegin Marion GIRKE und er festgestellt, dass Thea SCHÄDLICH kein Einzelfall ist und dass man über das Thema Betreuung breiter berichten müsse.


Aber die mögliche Einflussnahme, die ein Journalist habe, dürfe nicht überschätzt werden; man müsse die Artikel immer so schreiben, dass es dem Leser möglich ist, sich eine eigene Meinung zu bilden. DENSO formuliert es so: “Wenn wir es als Journalisten hinbekommen, ordentlich zu informieren und ordentlich zu erklären, haben wir viel gewonnen. Wenn wir das erstmal alle schaffen sind wir schon ziemlich weit.“ Dabei sei es vor allem wichtig, viel mehr zu erfahren und zu recherchieren, als man am Ende schreibt.

Laut Christian DENSO gibt es bestimmte Eigenschaften, die man als Journalist mitbringen muss. Zum einen ist es Einsatzfreude, die gerade als Polizeireporter von großer Bedeutung ist - Ereignisse passieren zu jeder Tages- und Nachtzeit und halten sich nicht an Dienstpläne. Zum anderen benötigt man Neugier, um immer wieder einen neuen Zugang zu Themen zu finden und nicht betriebsblind zu werden.

Außerdem braucht man die Bereitschaft, komplexe Geschichten zu durchdringen und zu durchdenken, um sie dem Leser fundiert wiedergeben zu können. Und: man dürfe sich nicht einschüchtern lassen.

So verwundert es nicht, dass DENSO heute über den richterlich angeordneten „Maulkorb“ im Fall der „alten Dame“ sagt: „Im nachhinein, muss ich sagen, sind wir fast dankbar dafür“.

Wo die Person ebenfalls eine Rolle spielt: