Martin-Werner Buchenau
Martin-Werner BUCHENAU, Jahrgang 1963, ist sozusagen "mit Schreibmaschinengeklimper groß geworden." Sein Vater war ebenfalls Journalist. Für die Berufswahl war das aber ersteinmal nicht entscheidend, sondern das Interesse zu wirtschaftlichen Fragen und Zusammenhängen. Als BUCHENAU mit Prof. Werner SIMONEIT zusammenkommt, der gerade Leiter der Georg-von-Holtzbrinck-Schule für Wirtschaftsjournalisten und Honorarprofessor in Stuttgart-Hohenheim ist, vorher langjähriger SPIEGEL-Redakteur war und spannend aus der Praxis erzählen kann, kommt BUCHENAU auf den Geschmack und bewirbt sich bei der berühmten Journalistenschule, was auch klappt. Von da an ist er und bleibt er in der HOLTZBRINCK-Gruppe.
Zunächst in Düsseldorf, dann in Berlin. Im Team mit seinen Berliner Kollegen erhielt er 1998 den "Herbert Quandt Medien-Preis" für die Serie "Ein starkes Stück Osten". Die nächste Station heißt München und seit 2005 führt er das Stuttgarter Büro, zuständig fürs "Ländle", wie das in Baden-Württemberg heißt, also u.a. für die Unternehmensberichterstattung über Daimler, Porsche, Bosch, EnBW usw.
Auf die Geschichte "Größenwahn" kam er durch den Pflichttermin: die kurzfristig anberaumte Pressekonferenz des Ministerpräsidenten MAPPUS, CDU, über den EnBW-Deal. "Aber als ich dort hörte, dass Morgan Stanley den Ministerpräsidenten beraten hatte, war mir sofort klar, dass der Deal die Handschrift des Mappus-Freundes und Deutschlandchefs von Morgan Stanley Dirk NOTHEIS trug. Ich kannte beide."
Weil da mehr dahinter stecken würde, wurde sofort ein Team gebildet, um das Thema groß aufrollen zu können. "Es ist eben ein unglaubliches Thema, wie ein Ministerpräsident mit Steuergeldern einen Deal im Stil eines Investmentbankers durchzog, seine Kabinett außen vorließ und bewusst einen Verfassungsbruch riskierte," meint BUCHENAU, der u.a. auch unter dem Kürzel "mwb" schreibt. "Durch die Pressefreiheit besteht zumindest die Chance, hin und wieder den Mächtigen in dieser Welt auf die Finger zu schauen."