Chronologie: Einmal Schweiz und wieder zurück - Erich DIEFENBACHER

 

Die Chronologie eines aufrechten Rechtsanwaltes


11.01.1928

Erich DIEFENBACHER wird in 3. Generation in Basel/Schweiz, als deutscher Staatsangehöriger geboren


1937

DIEFENBACHER ist 9 Jahre alt, als sein Vater, ein deutscher  
Reichsbahnbeamter, stirbt. Er übersiedelt mit seiner Mutter, einer aus Polen stammenden Schweizerin, nach Wiesbaden, geht dort dann auf die Gutenberg Schule (Humanistisches Gymnasium)


Januar 1944

5 Tage vor seinem 16. Geburtstag wird DIEFENBACHER direkt vom Gymnasium weg ‚eingezogen’: er muss als Flakhelfer dienen. Wiesbaden und gegenüber die Stadt Mainz sind regelmäßig Angriffsziele der amerikanischen Bomber


26.03.1945

Erich DIEFENBACHER wird in Abwesenheit durch ein SS-Standgericht zum Tode verurteilt: Kurz zuvor wurde er dazu verdonnert, mit sechs „Pimpfen“ und sechs Rentnern den beginnenden Anmarsch der Amerikanischen Truppen von Mainz aus nach Wiesbaden auf der Biebricher Allee mit Panzersperren unter allen Umständen zu verhindern. DIEFENBACHER weiß, wie sinnlos dieser Befehl und dieses Unterfangen ist. Er kalkuliert, dass die Alliierten schnell Wiesbaden einnehmen werden und schickt alle nach Hause: in Richtung Biebrich, wo die Amerikaner, nachdem sie den Rhein überquert haben, wohl als erstes durchmarschieren werden. Er selbst versteckt sich in einer Hausruine. 
DIEFENBACHERs Befehlshaber macht kurzen Prozess und lässt ihn durch ein SS-Gericht zum Tode verurteilen. DIEFENBACHER wird das erst nach der Kapitulation erfahren. Hier seine Erinnerung an sein eigenes Todesuerteil 


Mai – Dezember 1945

DIEFENBACHER findet einen Job im Hospital der U.S. Army. Danach arbeitet er als Dolmetscher und Assistent beim Direktor der Rechtsabteilung der U.S. Militärregierung für Hessen in Wiesbaden. 1948 beginnt er sein Jura-Studium: erst an der Uni Frankfurt/Main, dann wechselt er ab Wintersemester 1949 an die Uni in Basel


1953

DIEFENBACHER wird „Dr.“: Seine Promotion hat er gerade beendet: über das „Einstimmigkeitsprinzip und Mehrheitsbeschlüsse in Internationalen Organisationen“


1954

DIEFENBACHER wird Schweizer Bürger und hat ab sofort 2 Pässe. Er startet seine Karriere bei Basler Gerichten als Substitut und so genannter Urteilsredakteur. 1957 macht er sich als Anwalt selbstständig 


1959 – 1965

DIEFENBACHER wird in den Basler Verfassungsrat gewählt. Der soll die Grundlagen schaffen, die Kantone Basel-Stadt und Basel-Land zu vereinigen. DIEFENBACHER schlägt vor, die Menschenrechte, wie sie in der UN-Charta kodifiziert sind, in die Verfassung zu übernehmen, was von allen Mitgliedern auch befürwortet wird. Allerdings kommt es nicht zu der geplanten Fusion. Und DIEFENBACHER wird von anderen Politikern zum ersten Mal verwarnt: Er solle sich nicht so aus dem Fenster hängen. DIEFENBACHER erläutert den Fall


1959/60

Erich DIEFENBACHER ist Organisator des ersten Kongresses des Internationalen Anwaltsverbandes in der Schweiz 


19.05.1960

Der Industrielle Christian SCHMID, 74 Jahre alt, der in Mailand eine sehr gut gehende Fabrikation von Luxus-Textilien betreibt, dort aber noch nie Steuern zahlen wollte und deswegen bereits im Jahre 1936 eine Familienstiftung namens „Crisanus“ in Vaduz im liechtensteinischen Fürstentum hatte eintragen lassen, um seine Gelder hierher zu transferieren und Steuern sparen zu können, fertigt mal wieder ein neues Testament an: dieses Mal ein schweizerisches. Verwaltet wird es von der Fides Treuhand, einer hundertprozentigen Tochter der Schweizerischen Großbank SKA.  
Christian SCHMID, der in einer hoch noblen Villa oberhalb von St. Moritz domiziliert, zählt zu den reichsten Männern in der Schweiz. Er ist zugleich einer der größten Steuerhinterzieher in Europa. In Italien versteuert er praktisch nichts, in der Schweiz zahlt er einen kleinen Obolus an die Gemeinde und in Liechtenstein muss er im Jahr ganze 400 Franken löhnen. 
Dieser Umstand und die Übertragung der Testamentsverwaltung in den Einflussbereich der Schweizerischen Kreditanstalt SKA (heute: Credit Suisse) hat noch keine Bedeutung für Erich DIEFENBACHER. Das soll sich allerdings bald ändern


12.11.1962

Christian SCHMID stirbt in St. Moritz. Es bilden sich 2 Parteien innerhalb der Erben: 

  • zum einen die gesetzlichen Erben (Bruder Georges sowie die Kinder und Kindeskinder der verstorbenen Schwester Anna), die Erich DIEENBACHER mit der Vertretung ihrer Interessen beauftragen 
  • zum anderen a) die Witwe von SCHMID, vertreten von RA Dr. Heinrich LUDWIG, b) die Fides Treuhand-Vereinigung als Verwalter der Crisanus Stiftung, c) RA Dr. Heinrich LUDWIG selbst als Stiftungsrat des Christian Schmid Fonds sowie d) einer Nichte, der als einzige ein Teil des Erbes bereits zugesprochen worden war

12.11.1963

Der Bruder von Christian SCHMID, Georges, sowie die anderen Kinder von ihm und seiner verstorbenen Schwester treten ihre Erbansprüche an die DHB-Diskont- und Handelsbank AG (Diskont AG) in Lugano-Castagnola ab, da sie die finanziellen Mittel für die sich anbahnenden gerichtlichen Auseinandersetzungen nicht besitzen. Die DHB-Diskont- und Handelsbank gehört Dora AGOSTI. Sie wird bald den Nachnamen DIEFENBACHER tragen


Ab 1964

Versuch der Tessiner Steuerverwaltung, DIEFENBACHER Steuerschulden an zulasten


1965

Nachdem DIEFENBACHERs erste Frau verstorben ist, heiratet er erneut: Dora AGOSTI, Inhaberin der Fa. Diskont AG in Lugano im Schweizerischen Tessin. DIEFENBACHER bezieht auch ein neues Domizil: die Villa Veneziana in Lugano bzw. im Ortsteil Castagnola. Unmittelbarer Nachbar ist der Schriftsteller Jürgen THORWALD. Einige Häuser weiter steht die Thyssen-Villa. 
Seine neue Frau hat DIEFENBACHER als Klientin kennen gelernt: er hatte sie gegen die Fa. Parkhof AG vertreten, die gerade von dem Unternehmen Permindex aufgekauft wurde. Die Parkhof besaß in Basel ein Grundstücksareal und wollte die darauf lastenden Schuldbriefe zugunsten der Diskont AG nicht ablösen. DIEFENBACHER gewinnt den Prozess, die Parkhof geht daraufhin in Konkurs. 
DIEFENBACHER wird Präsident der Diskont AG, die sich auf den Kauf und den Handel mit Forderungen spezialisiert hat. Er wandelt die Firma in Diskont- und Handelsbank (DHB) um


20.01.1966

Zusammenschluss der Verwandten von SCHMID zur Erbengemeinschaft (Gemeinderschaft Fortus) um ihren gesetzlichen Erb-Anteil zu erkämpfen. Die Fortus wird verwaltet durch Erich und Dora DIEFENBACHER. Damit ist DIEFENBACHER quasi automatisch zum juristischen Gegner der Schweizerischen Kreditanstalt SKA geworden. Die SKA profitiert vom Christian SCHMID-System: 

  • in Liechtenstein befindet sich nur der Sitz der Stiftung 
  • das (hinterzogene) Geld, mit dem man arbeiten kann, liegt auf Schweizer Konten. In diesem Fall bei der SKA. 


Alle Schweizer Banken leben und profitieren von diesem System: je mehr Steuerhinterzieher nach Liechtenstein gehen, umso größer auch der zu verwaltende Geldbestand


16.11.1966

Eine richterliche Feststellungsklage hinsichtlich des Nachlasses sowie eine Erbschaftsklage sind jetzt beim Bezirksgericht Maloja in St. Moritz anhängig. Vertreter der Kläger: Dr. Erich DIEFENBACHER. 
Die Erbauseinandersetzung dreht sich in erste Linie darum, ob das in die Crisanus Familienstiftung eingebrachte Vermögen zum Nachlass zu rechnen ist oder nicht. Da SCHMID selbst jedoch verfügt hatte, dass keiner der Begünstigten in die Erbschaftsverwaltung Einsicht nehmen darf, verheimlicht die Fides den genauen Vermögensstand. Erich DIEENBACHER geht daraufhin zur kantonalen Steuerverwaltung in Chur, die daraufhin ein Steuerinventar über das Vermögen aufnehmen muss. Dr. Nicolas GAUDENZ von der Steuerverwaltung verneint dies jedoch, da seines Wissens SCHMID seinen Wohnsitz in Mailand und nicht in St. Moritz hatte. Deswegen muss jetzt erst die Wohnsitzfrage geklärt werden


Frühjahr 1967

Es kommt zu einem so genannten Ehrverletzungsprozess in Basel zwischen Regierungsrat Dr. LUDWIG, der die Fides Treuhand und die Interessen der dahinter stehenden Großbank SKA in Sachen Christian SCHMID-BLASER vertritt und Dr. Erich DIEFENBACHER, der die Geschwistererben von Christian SCHMID vertritt. LUDWIG behauptet, DIEFENBACHER hätte ein intimes Verhältnis zu dem Graubündner Steuerbeamten Hans HATZ gehabt und wäre dadurch an wichtige Unterlagen in Sachen SCHMID gelangt


Seit 1968

Die Schweizer Staatssicherheitsorgane observieren Erich DIEFENBACHER, u.a. die Schweizer Bundespolizei. Sie legen Dossiers und geheime Akten über ihn an


10.03.1968

Im Auftrag der Schweizerischen Bundesanwaltschaft wird vom Kommando der Kantonspolizei Tessin, Gendarmerie, ein Ausführlicher Bericht über DIEFENBACHER im Zusammenhang mit der von der Schweizer Armee beantragten Beförderung DIEFENBACHERS in den Generalstab erstellt


04.05.1968

Verfügung durch Bundesrat Kurt FURGLER persönlich, dass die Beförderung nicht erteilt wird

1969

Das Baseler Appellationsgericht hat in einem Urteil in Sachen CRISANUS-Stiftung festgestellt, dass Christian SCHMID seinen Lebenszweck offenbar darin sah, Gemeinde und Staat um die Steuern zu betrügen. Außerdem habe der bünderische Regierungsrat, der gleichzeitig als Interessensvertreter der SCHMID-Stiftung agiert, Dr. Heinrich LUDWIG, die Abklärung des Steuerbetrugsfalles nach Kräften hintertrieben. Die  Neue Bündner Zeitung  spricht offen von einer "Basler Ohrfeige für Regierungsrat Ludwig". Regierungsrat Dr. Heinrich LUDWIG (vormals auch als Richter und Rechtsanwalt tätig) sieht sich daraufhin zum Rücktritt genötigt


1970

Die drei erklärten Gegner von DIEFENBACHER, die drei großen Schweizer Banken, machen nicht nur Geschäfte untereinander, sondern auch mit Dritten, die nicht sehr ‚koscher’ sind. Sie werden ausgelagert und bevorzugt über die Amincor Bank mit Sitz in Zürich abgewickelt. 
Diese Bank gehört – wie sich später auch öffentlich herausstellen wird - zum Imperium von Michele SINDONA – Rechtsanwalt und Bankier der italienischen Mafia. SINDONA, der auch Geschäfte mit dem Vatikan macht, wird auch als „Bankier Gottes“ bezeichnet. Er wird später im Zusammenhang mit dem Zusammenbruch der US-Bank Franklin National, in der er sich eingekauft hatte, in den USA verhaftet und nochmals später in einem italienischen Gefängnis eines unnatürlichen Todes sterben: durch Gift.  
Die drei Schweizer Großbanken nutzen für ihre speziellen Geschäfte auch spezielle Konten. Eines davon wurde auf den Namen „Erich Diefenbacher“ eingerichtet. DIEFENBACHER selbst weiß davon nichts. Allerdings erfahren viele andere davon: Kopien über das mysteriöse Konto werden gezielt unter Schweizer Parlamentariern und sonstigen Schweizer Honoratioren gestreut. Auch davon weiß DIEFENBACHER – erst einmal – nichts


1972

Das oberste Bundesgericht entscheidet: Christian SCHMID, der Jahrzehnte in seiner Villa "Chalet Oberalpina" oberhalb von St Moritz lebte, hatte keinen Wohnsitz in der Schweiz, sondern (nur) in Mailand. 
Folge dieser Entscheidung: die Mehrheit der geschwisterlichen Erben von Christian SCHMID sind nicht erbberechtigt. An der Erbberechtigung des Bruders Georges, den DIEENBACHER vertritt, ändert sich nichts. Alle anderen Erben zweiten Grades (Kinder, Kindeskinder), die DIEFENBACHER ebenfalls vertritt und nach dem Gesetz nur erbberechtigt wären, wenn SCHMID seinen Wohnsitz in der Schweiz gehabt hätte, gehen damit leer aus. Jetzt sind die italienischen Gerichte für die weitere Klärung zuständig. 
Weitere Folge: das von SCHMID gebunkerte Vermögen bleibt in der Schweiz auf Schweizer Konten von Schweizer Banken. Die können damit arbeiten 


Mitte 1973

Umfangreiche Dossiers bei den Behörden in Mailand über SCHMIDS italienische Staatsangehörigkeit verschwinden genau zu jenem Zeitpunkt, als Beauftrage der DHB, z.B. Erich DIEFENBACHER als Berechtigte Vertreter der Erben die Eröffnung des Erbgangs in Mailand einleiten. 
Die verschwundenen Akten betreffen SCHMIDs Aktivitäten in Italien bis 1945 unter der Regierung seines Freundes Benito MUSSOLINI 


23.07.1973

Jetzt wird auch das deutsche Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL auf Erich DIEFENBACHER aufmerksam: „Freunde der Freunde: Auf einen Luganer Anwalt wurden bereits mehrere Attentate verübt. Der Jurist hatte eine der größten Steuer-Gaunereien in der Schweiz enthüllt“, heißt es im Titel. Und weiter: 
„Jeden Abend, wenn über der markanten Kulisse des Monte Bré, des Zuckerhuts von Lugano, die Dämmerung hereinbricht, schließt sich Rechtsanwalt Erich Diefenbacher in seiner Villa hinter einer Panzertür ein. Mit Selbstschutzeinrichtungen -- Waffen, Funkgerät und starken Scheinwerfern -- verschanzt sich der Advokat in seiner Privat-Festung an der Bergstraße Bellavista in Ruvigliana bei Lugano gegen eine finstere Macht, die angeblich schon 13 Mord-Anschläge auf ihn und seine Frau Dora verübte. 
Aus vielen Indizien schließt der Jurist, daß seine Feinde einem mafiaähnlichen Clan angehören, den Eingeweihte im Tessin "Casa nostra" (Unser Haus) oder "Amici degli Amici" (Freunde der Freunde) nennen. Die anonymen Mitglieder heuern Bravos aus der Unterwelt an, um Gegner und unbequeme Mitwisser auszuschalten. 
Das Motiv für die Amici, den Anwalt zu beseitigen oder zumindest durch einen Nervenkrieg zu zermürben, sieht Diefenbacher in einem nun schon fast elfjährigen Erbschafts-Streit, der zugleich zu einem der größten Steuer-Skandale der Schweiz gedieh. Streit-Objekt ist der Nachlaß des 1962 in Sankt Moritz verstorbenen Textil-Industriellen Christian Schmid-Blaser, der den zweifelhaften Ruhm genoß, "der vermutlich größte Steuerhinterzieher" zu sein, "den die Schweiz je hervorgebracht hat" (Basler "National-Zeitung")“. ...  

(Zum vollständigen SPIEGEL-Bericht geht es hier ...)


1974

Der italienische Rechtsanwalt und Mafia-Bankier Michele SINDONA, der mit seiner Beteiligung 1972 als Retter der Franklin National Bank in den USA gilt, wird in den USA im Januar zum „Man of the Year“ erklärt. Im April allerdings kracht seine US-Bank vollends zusammen – sie ist pleite. Im Oktober wird sie offiziell als insolvent erklärt – SINDONA wird in den USA verhaftet, später wegen betrügerischen Bankrotts zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt 


Nach 1974

Die DHB-Diskont- und Handelsbank AG tritt alle Rechte gegenüber dem Nachlass von SCHMID an die Fa. Beta Holding AG in Basel ab. Nach außen tritt sie aber weiterhin als Vertreterin der klagenden Erben auf. Grund für die Weiterreichung der Erbansprüche an eine Firma in einem anderen Kanton (Basel) waren die permanenten Störmaßnahmen gegen die DHB-Bank im Kanton Tessin, die das schweizerische Großbankensystem ständig initiiert


1976

Als mit der Verhaftung SINDONA’s auch sein Imperium pleite geht, darunter die Amincor Bank in der Schweiz sowie die Banca Privata Unione in Mailand, wird der italienische Rechtsanwalt Giorgio AMBROSOLI mit der Liquidation der Mafia-Banken beauftragt. Dabei entdeckt er ein Guthaben auf dem Konto „Erich Diefenbacher“ in Höhe von 1,58 Mio Franken. Es wurde zuletzt von Amincor zur Banca Unione, ebenfalls eine SINDONA-Bank in Mailand transferiert. Gleichzeitig gelangt der Untersuchungsbericht des Liquidators AMBROSOLI an das italienische Nachrichtenmagazin Panorama, das die Namen der Kontoinhaber der Amincor Bank als die größten Steuerhinterzieher publiziert. Darunter auch der Name „Erich Diefenbacher“.  
Hier einer der ominösen Banküberweisungsträger, Höhe 1 Mio SFr.: 

DIEFENBACHER macht sich auf die Suche nach der genauen Herkunft des Geldes – er vermutet, dass das alles ein abgekartetes Spiel war, um ihn zu diskreditieren 


1976-1978

Einsatz von Dutzenden Anwälten und Hochschulprofessoren durch die SKA (Schweizer Kreditanstalt) zur Verhinderung eines rechtskräftigen Urteils in Sachen Christian Schmid über die Frage der Rechtmäßigkeit der Verwendung von Liechtenstein-“Gesellschaften“ zur Umgehung der Zivil-, Verwaltungs- und Steuergesetzgebung im In- und Ausland


1977/78

Erneuter Versuch der Tessiner Steuerverwaltung, DIEFENBACHER Steuerschulden anzulasten. 
Aufgrund der ständigen Pressionen der Tessiner Steuerverwaltung und der dortigen lokalen Finanzwelt gibt DIEFENBACHER seinen Wohnsitz in Castagnola auf und verlegt diesen nebst Arbeitsplatz in den Kanton Bern


Januar 1978

In Teheran wird der seit Jahren autoritär regierende Schah „Mohammad Reza Schah PAHLAVI“ gestürzt. Er flieht ins Ausland, es kommt Ajatolla CHOMEINI.  
Wie bei Diktatoren üblich, hatte der Schah gigantische Gelder ins Ausland verschoben, u.a. auf Konten Schweizer Großbanken. Von rund 40 Milliarden Dollar ist die Rede. Die Iranische Zentralbank will dieses Geld wiederhaben – es gehört dem persischen Staat. Sie beauftragt einen findigen und erfahrenen Rechtsanwalt in der Schweiz: Dr. Erich DIEFENBACHER


1978

Die DHB-Bank verzichtet bis auf weiteres auf die Ausübung ihrer Banktätigkeit. Grund: das Zusammenspiel der Fides Treuhand mit anderen Schweizer Banken. Man will die Zahlungsunfähigkeit der DHB erreichen: durch Geltendmachung von Forderungen in Höhe von 1,1 Mio Franken


1978 bis 1988

Durch die Tätigkeit des Konkursverwalters Giancarlo VISCARDI, der vor allem die Interessen der Fides Treuhand und damit jene der Schweizerischen Großbank SKA vertritt, die ihrerseits auch in Sachen SCHMID die Gegenpartei der Erben der Witwe und der Crisanus-Stiftung vertritt, kann DIEFENBACHER, der das Mandat der Geschwistererben hat, nicht wirklich an diesem Fall arbeiten – der Erbprozess ruht deshalb erst einmal


Februar 1979

John PRESCOTT von der sozialistischen Fraktion im Europäischen Parlament schlägt Stanley ADAMS Erich DIEFENBACHER als Rechtsanwalt vor. DIEFENBACHER übernimmt


Mai 1979

Scheidung von Ehefrau Dora AGOSTI


11.07.1979

DIEFENBACHER kann inzwischen 
nachweisen, dass er mit dem ominösen Konto „Erich Diefenbacher“ bei der pleite gegangenen Mafia-Bank Amincor sowie den plötzlich aufgetauchten 1,58 Mio Schweizer Franken nichts zu tun hatte. Er kann auch eine Richtigstellung bei dem italienischen Enthüllungsmagazin  Panorama  durchsetzen. Er will sich mit dem ehemaligen Liquidator Giorgio AMBROSOLI in der Schweiz treffen – der will ihm weitere Unterlagen übergeben, die für DIEFENBACHER interessant sein könnten.  
Zu dem geplanten Treffen kommt es nicht mehr. AMBROSOLI, der inzwischen viel über die geheimen Finanzierungsstrukturen der Mafia weiß, wird in Mailand auf offener Strasse erschossen. 
Sein Arbeitspartner, der Polizeichef von Palermo, Sizilien, der mit AMBROSOLI zusammen ermittelte, Boris GIULIANO, wird 10 Tage später erschossen.  
DIEFENBACHER wird vom Europarat zum Experten bei der Bekämpfung der Steuerhinterziehung gewählt 


1979

Der Präsident der Schweizerischen Nationalbank (Zentralbank), Fritz LEUTWILER, lässt sich die Akten in Sachen Christian SCHMID kommen und sie durch den Chef des Rechtsdienstes, EHRSAM, sichten. Dann bittet er Erich DIEFENBACHER zu einer Unterhaltung. Er bestätigt dem unerschrockenen schweizerischen Advokaten, dass er im Prinzip ja Recht habe. Aber es gehe inzwischen bei dieser Art von stillen Geldern um derartige Summen, dass das schweizerische Währungsgefüge zusammenbrechen würde, wenn diese Gelder transparent und dem allgemeinen Geldverkehr zur Verfügung stehen würden. Deswegen könne die Schweiz kein Interesse an einer Aufklärung des Falles SCHMID haben 


4.März 1980

Erich Diefenbacher verfasst im Auftrag der sozialistischen Fraktion im Europarat ein Arbeitspapier mit dem Titel „ Steuersätze und Unterschiede in Bezug auf das Problem der Steuerumgehung und Steuerhinterziehung“


1980

Durch das Appellationsgericht des Kantons Tessin wird der Konkurs über die DHB-Bank eröffnet. Der Anwalt und Notar Giancarlo VISCARDI (Verwalter hunderter Liechtensteiner Stiftungen und Anstalten) wird als Konkursverwalter eingesetzt


03.10.1980

Der Schweizer Staatsschutz legt eine weitere Karteikarte an: DIEFENBACHER habe den Schlussbericht über "die Affäre RUI Bernard 47 und SCHULTZ Pierre 29" der französischen Zollgewerkschaft ausgehändigt: 

Die beiden französischen Steuerfahnder RUI und SCHULTZ waren bei einer Ermittlung einem französischen Steuerflüchtigen bis in die Schweiz gefolgt und wurden dort festgesetzt. DIEFENBACHER hatte sie verteidigt. 
DIEFENBACHER habe "die ganze Sache seinem persönlichen Freund ZIEGLER Jean NR zugespielt", heißt es auf der Fichenkarte weiter. Jean ZIEGLER ist Professor an der Uni Genf und auch als Publizist tätig. Er sitzt als Nationalrat (NR) für die schweizerische 'SPD' im Bundesparlament 


29.10.1980

In DIEFENBACHERs Kanzlei tauchen 8 Beamte der Berner Kripo auf und durchsuchen alles. Sie beschlagnahmen 83 Dossiers zum Fall Schmid. Vorwand für die Polizeiaktion: „Ungehorsam“ nach § 292 schweizerischem Strafgesetzbuch. DIEFENBACHER hatte sich bisher geweigert, dem Tessiner Bankanwalt VISCARDI die Buchhaltungsunterlagen der DHB-Bank herauszugeben. 
VISCARDI ist gleichzeitig Hausanwalt der Schweizerischen Kreditanstalt SKA und deren Tochter Fides. Über die Fides hatte die SKA z.B. auch mit Millionenbeträgen versucht, die Amincor Bank (SINDONA) zu retten. 
DIEFENBACHER sieht einen Interessenkonflikt, wenn der ‚Gegner’ SKA mit der neutralen Abwicklung seiner ehemaligen DHB-Bank beauftragt wird.  
Die Herausgabe der Schmid-Unterlagen, die damit eigentlich gar nichts zu tun haben, wird erst 2 Jahre später erfolgen – allerdings unvollständig


06.11.1980

Die Sozialistische Fraktion beschließt, Stanley Adams die Wiederaufnahme seines Verfahrens in der Schweiz zu finanzieren, Rechtsanwalt ist DIEFENBACHER


08.01.1981

DIEFENBACHER hat einen neuen Auftrag erhalten, den er schnell umsetzen kann: Die Iranische Zentralbank in Teheran (Bank Markazi Iran) will die schweizerische Villa des 1979 aus Persien geflohenen Schah Reza PAHLAVI beschlagnahmen, der im Juli 1980 in Kairo gestorben ist. Das 13.000 qm große Anwesen - die Villa Survetta in St. Moritz auf einem der teuersten Villenhügel der Welt - hat einen geschätzten Verkehrswert von 10 Millionen Schweizer Franken. Der iranischen Zentralbank schuldet der Schah noch mehr Geld: 

Die 'Pfändung' funktioniert funktioniert - DIEFENBACHER hat die Villa arrestieren lassen


12.01.1981

Auch in den Medien wird ausführlich über den Fall Stanley Adams berichtet.  DER SPIEGEL  beschreibt in seinem Artikel Vergleichbar mit dem Dreyfus-Skandal die Geschehnisse


04.02.1981

Ebenso befasst sich die Schweizer Weltwoche  in ihrem Artikel „Keine Ruhe im Fall Adams“ mit der Wiederaufnahme des Prozesses


16.02.1981

Die Schweizer Bundesanwaltschaft verfasst einen geheimen Bericht über die Motive des „Schweizer Banken- und Anwaltskartells“ für die Eliminierung Erich DIEENBACHERS aus dem Schweizer Rechts- und Wirtschaftsleben.  
Als Gründe werden sein detaillierter Einblick über die inneren Vorgänge im Schweizer Bankwesen, die Abwicklung des Kapitalfluchtgeschäfts, die illegale Geldwäsche, sowie die Relation Liechtensteiner „Gesellschaften“ bei Schweizer Banken aufgeführt. Des weiteren kommen DIEFENBACHERS Kenntnisse über das von Tessiner Anwälten durch Off-shore Rechtsträger verwaltete italienische Fluchtkapital, den zur Supergeheimsache erklärten Fall Sidona, die Fälle Italcasse (italienischer Sparkassenverband) und den „italienischen Erdölskandal“ zur Erwähnung.  
Außerdem wird hier sein Wissen über das „Bozzo-Syndrom“ bei der Schweizerischen Kreditanstalt (Praxis der „kalten“ Übernahme von italienischen Großbetrieben), 
die Übernahme der Mandate Stanley Adams, Iran und französische Zöllner, sowie vor allem „die Standhaftigkeit in Sachen Christian SCHMID, genannt


1981/1982

DIEFENBACHER berät Ferdinando BOZZO aus Mailand, einen Millionär, der sich gleichzeitig in der Sozialistischen Partei betätigt: Die Schweizerische Kreditanstalt (SKA) hat ihn um 52 Mio SFr 'betrogen'. DIEFENBACHER ist erfolgreich - es kommt zu einem Vergleich. Die SKA setzt allerdings BOZZO unter Druck: sie zahle nur, wenn er DIEFENBACHER nicht bezahle. 
DIEFENBACHER muss daraufhin sein Honorar und die verauslagten Prozesskosten gerichtlich einklagen. Er gewinnt in allen Instanzen gegen BOZZO, wird letztlich im Jahre 1994, also nach 12 Jahren, einen vollstreckbaren Titel in Höhe von 452.104,85 SFrgegen ihn in der Hand halten - bundesgerichtlich bestätigt.  
BOZZO lässt ihn in Italien auflaufen - er zahlt einfach nicht. Er wird seine Schulden nie bei DIEFENBACHER begleichen.
DIEFENBACHER erinnert sich an diesen Fall


1982

Die Unterlagen in Sachen SCHMID, die 1980 in einer größeren Polizeiaktion beschlagnahmt worden waren (siehe 29.10.80), werden formlos und unvollständig zurückgegeben.

Es kommt zu einem Gespräch zwischen DIEFENBACHER und dem Präsidenten des Schweizer Bundesgerichts, Dr. Arthur HAEFLIGER. HAEFLIGER ist gleichzeitig Berater des Schweizerischen Bankenverbands. Die Unterhaltung findet am Sitz des obersten Schweizer Gerichts in Lausanne statt. DIEFENBACHER wird den Inhalt dieser „Besprechnung“ in einem Brief an Prof. Dr. Mark PIETH, Ordinarius für Strafrecht an der Uni Basel, im Jahr 2000 folgendermaßen rekonstruieren:

„Sie sind doch ein sympathischer und gescheiter Mensch mit großen Fähigkeiten auf Ihrem Fachgebiet. Damit sie sich nicht weiter größten Schwierigkeiten etwa bei der Besteuerung aussetzen, empfehle ich Ihnen „keine weiteren Mandate gegen die drei tragenden Säulen unseres Vaterlandes“ anzunehmen oder Gutachten für das Europäische Parlament oder den Europarat, die für die Schweiz negativ sind, zu erstatten. Bei Ihren Kenntnissen im Bank- und Finanzrecht sollten Sie wie viele Ihrer Anwaltskollegen in- und ausländische Klienten bei Finanzoperationen beraten. Sollten Sie dies nicht beherzigen, so können wir über Steuerforderungen den Hahn so weit zudrehen (entsprechende Handbewegung), dass es für Sie das Aus bedeutet.“

Auf Nachfrage DIEFENBACHERS was er den mit den „drei tragenden Säulen unseres Vaterlandes“ meint, antwortet Dr. Arthur HAEFLIGER: „Schweizerische Bankgesellschaft, Schweizerische Bankverein und Schweizerische Kreditanstalt“


1983

DIEFENBACHER bezieht Wohnung und Kanzlei in Bern (Frauenkappelen)


1986

Auf den Philippinen lässt sich der seit 1966 regierende Diktator Ferdinand MARCOS von seinen Getreuen in der Nationalversammlung erneut zum Präsidenten erklären, obwohl er gerade die unter internationaler Beaufsichtigung stattgefundene Wahl klar verloren hat. Sieger ist Corazon AQUINO, die Witwe des 1983 erschossenen MARCOS-Kritikers Benigno AQUINO. 
Nachdem nun aber doch seine wichtigsten Verbündeten, die Militärs streiken, flieht der Diktator, der mit den US-Präsidenten Lyndon B. JOHNSON, Richard NIXON und Ronald REAGAN eng befreundet war, ins Ausland. 
Jetzt versucht die neue Staatspräsidentin Corazon AQUINO die auf Schweizer Konten von MARCOS gebunkerten Gelder, rund 17 Mrd, $, freizubekommen. MARCOS hatte dies nie unter seinem eigenen Namen, sondern unter dem Pseudonym "John Lewis" gemacht. Ein Teil der Gelder hatte er in Liechtenstein-Stiftungen versteckt: ""Arelma", "Mahler U" und "Mahler II". Die Liechtenstein-Milliarden ließ er von zwei Direktoren des Schweizer Bankvereins (SBV) verwalten. Mrs. AQUINO beauftragt Erich DIEFENBACHER mit der Suche und der Freigabe der Gelder


16.07.1986

DIEFENBACHER wird als Treuhänder eines Diamantengeschäfts („Depot Oswald“/Fa. Framan AG, Bern) eingesetzt


1989

Entschädigung für Stanley ADAMS vor dem Europäischen Gerichtshof


1989

Wieder-Aufnahme des Prozesses um das Erbe Christian SCHMIDS, Klage wird durch Baseler Gerichte und das Bundesgericht aus „formellen Gründen“ abgewiesen


16.08.1989

DIEFENBACHER nimmt einen Kredit auf, da er durch „gezielte Maßnahmen der Banken in Liquiditätsschwierigkeiten geraten ist. Da ihm eine normale Kreditaufnahme aufgrund des Boykotts der Schweizer Banken nicht möglich ist, nimmt er den Kredit als Hypothekendarlehen bei der „Rentenanstalt“ (Heute „SwissLife“) auf. Auch der Kredit wird später gekündigt


1990

Erich DIEFENBACHER ist im de-facto-Asyl in Wiesbaden (Stadtteil Biebrich), bis er 1991 endgültig in die BRD emigriert.  
Die Observierung DIEFENBACHERs wird durch die sogenannte „Fichen Affäre“ bekannt


90er Jahre

Erich DIEFENBACHER wird in Deutschland als Experte für internationale Steuer- und Wirtschaftskriminalität nachgefragt - beim Europäischen Parlament, der Friedrich-Ebert-Stiftung, der Deutschen Richterakademie, der Deutschen Beamtenakademie/Abt. Steuerfahndung, dem BKA und der Hessischen Polizeischule. Er ist zudem Mitglied von Business Crime Control. Auf dem Foto ist er zusammen mit Heidemarie WIECZOREK-ZEUL ("rote Heidi"), SPD, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, zu sehen 


Anfang 1991

Emigration in die Bundesrepublik - DIEFENBACHER hat nach wie vor einen schweizerischen und einen deutschen Pass


07.02.1992

Der "Sonderbeauftragte für Staatsschutzakten" in Bern schickt DIEFENBACHER eine weitere Fichen-Karteikarte, die sich noch in der schweizerischen 'Stasi'-Sammlung befand 


1992

DIEFENBACHER veröffentlicht zusammen mit Marianne BRINK: 
„Schmutzige Erbschaft - eine Staatsaffäre?" In: Hans SEE/Dieter SCHENK (Hg.): „Wirtschaftsverbrechen - Der innere Feind der freien Marktwirtschaft“, Köln: Kiepenheuer & Witsch


1993

DIEFENBACHER veröffentlicht: 
„Offshore – Finanzplätze“. In: „Geldwäsche. Problemanalyse und Bekämpfungsstrategien“. Bonn: Friedrich Ebert Stiftung, Tagungsband


27.04.1996

In Aussicht auf die Weiterführung des Schmid Prozesses in Mailand, berichtet die  Baseler Zeitung  über Erich DIEFENBACHER: „Der Anwalt der sich mit der diskreten Schweiz anlegte“


Mai 1996

Der Schmid Prozeß wird in Mailand neu aufgerollt. Der Wiesbadener Kurier vom 21.05.1996 berichtet darüber in dem Artikel:


22.07.1996

 DIEFENBACHER wird erneut zum Spielball der Schweizerischen Großbanken. In seiner Eigenschaft als Treuhänder eines Diamantengeschäfts („Depot Oswald“/Fa. Framan AG, Bern) hatte er im Auftrag der Bank Schweizerischer Bankverein (SBV), Luzern, Geld an einen Kunden überwiesen. Die SBV will plötzlich das Geld zurück, weil der Überweisungsauftrag ein Irrtum gewesen sei. Also fordert DIEFENBACHER das Geld vom Empfänger zurück. Der zahlt aber nicht. Jetzt hält sich die SBV-Bank an DIEFENBACHER und verklagt ihn auf Herausgebe des Geldes, das er gar nicht mehr hat. Die Bank gewinnt vor Gericht. DIEFENBACHERs Gegenklage vor dem Appellationshof des Kantons Bern geht zu seinen Ungunsten aus – er verliert auch dort. 

Kurz darauf erklärt der Präsident des Landgerichts Wiesbaden das Schweizer Urteil als sofort vollstreckbar. Mit seiner Beschwerde beim Oberlandesgericht Frankfurt/Main bleibt DIEFENBACHER ebenfalls erfolglos – die Richter wollen nicht wirklich wissen, was in der Schweiz passiert war. DIEFENBACHER setzt seine Hoffnungen nun auf das Bundesverfassungsgericht (siehe 2002)


1998

DIEFENBACHER ist in Geldnöten. Es kommt zur Zwangsversteigerung seines Hauses in Bern (Frauenkappelen), in der er seine Anwaltskanzlei und Wohnung hatte


Seit Ende 1998

DIEFENBACHER arbeitet für die Anwaltskanzlei Satzke, Müller & Partner in Frankfurt (Oder) als Spezialist für Schweizer-, Liechtensteiner, InternationalesÖffentliches- 
und Privatrecht. Er wird Mitglied der Rechtsanwaltskammer des Landes Brandenburg und lebt jetzt im Oderbruch in der Nähe von Wriezen


1999

DIEFENBACHER veröffentlicht: Sitzgesellschaften als logistisches Instrument der internationalen Korruption. In: Mark PIETH/Peter EIGEN (Hg.): Korruption im Internationalen Geschäftsverkehr: Bestandsaufnahme, Bekämpfung, Prävention. Neuwied: Luchterhand-Verlag


Februar 2002

Die Verfassungsbeschwerde beim Bundesverfassungsgericht von DIEFENBACHER gegen die Vollstreckung eines Schweizer Urteils in der BRD wird ohne Begründung nicht angenommen. 
Auch vor dem Europäischen Menschengerichtshof wird DIEFENBACHER scheitern: die Beschwerde wird ebenfalls nicht angenommen - sie betrifft aus Sicht der Richter kein Menschenrecht


12.02.2005

Erich DIEFENBACHER wird wie einige andere auch, darunter der bekannte U-Musiker und Entertainer Paul KUHN, nach Wiesbaden eingeladen, um als Zeitzeugen aus dem Jahr 1945 zu berichten


2008/2009

Das DokZentrum ansTageslicht.de nimmt im Sommer Kontakt mit DIEFENBACHER auf, der am 11. Januar 80 Jahre alt geworden ist. Es geht um seine Lebensgeschichte, die letztlich das Leben eines Whistleblowers ist: Unermüdlich und unerschrocken hatte er seit den 60er Jahren auf das ‚System SCHMID’ als Bestandteil des Systems Schweiz aufmerksam gemacht. Beide Systeme bedeuten Steuerhinterziehung und illegalen Kapitaltransfer. Es sind Systeme großen Ausmaßes.

Im Oktober wird ein erstes Zeitfenster in Aussicht genommen. Als es soweit ist, liegt DIEFENBACHER mit einem Schlaganfall erst im Krankenhaus, dann in einer Reha. Kaum zuhause im Dezember muss er erneut ins Krankenhaus: er wurde in der Reha nicht richtig behandelt. Kurz vor Weihnachten darf er zurück in sein Haus im Oderbruch.  

Jetzt macht das DokZentrum Nägel mit Köpfen: ein Termin mit 4 Studierenden zwecks Interview (Audio + Video) wird fest für den 3. und 4. Januar 2009 vereinbart. Um zu checken, was geht und was nicht, um zu sehen, wie man das alles verträglich gestalten kann, kommt es zu einem Vorgespräch am 30. Dezember. Bei dieser Gelegenheit wird auch das Aufnahmegerät getestet: Erich DIEFENBACHER berichtet von einigen Stationen aus seinem Leben und seinen Erfahrungen. Seine wichtigsten und größten Fälle sollen – schon aus Gründen der Schonung – dem geplanten Termin vier Tage später vorbehalten bleiben.

Dazu kommt es nicht mehr. Erich DIEFENBACHER erleidet Tags darauf, an Silvester, einen zweiten, sehr schweren Schlaganfall, wird in ein Krankenhaus eingeliefert und erwacht nicht mehr aus seiner Bewusstlosigkeit. Er stirbt am 7. Januar 2009 – wenige Tage vor seinem 81. Geburtstag



(OM; JL)