System Christian SCHMID = Geldsystem Schweiz

Oder: Wie ein steuerhinterziehnder Millionär ein ganz neues Geschäftsmodell kreiert

07.06.1886

Christian SCHMID wird in Splügen im Kanton Graubünden, Schweiz, geboren


1906

Er wandert im Alter von 20 Jahren nach Mailand aus undarbeitet in einem Textilunternehmen. Nach kurzer Zeit vertritt er die Firma im Ausland


1913

Die Besitzer bieten ihm die Leitung des Unternehmens an. Die Firma heißt von da an S. A. Schmid, Milano und produziert erlesene Seidentapeten und feinste Dekorationsstoffe. Diese Luxustextilien sind hauptsächlich für exklusive Kunden wie den Schah von Persien, den Vatikan oder die Präsidenten der USA bestimmt


10.12.1918

Christian SCHMID heiratet: Bertha Paulina BLASER, Aktionärin der Ciba AG, Basel, einem der großen Chemieunternehmen. Er nennt sich fortan mit seinem vollständigen Namen: Christian SCHMID-BLASER


20er Jahre

SCHMID tritt in die Partei seines Freundes Benito MUSSOLINI ein, dem Faschistenführer in Italien, der seit 1922 das Land mit seinen Methoden in Schach hält. MUSSOLINI agiert zunächst als Ministerpräsident, lässt 1926 alle Oppositionsparteien verbieten und schwingt sich zum „Duce“ (Führer) auf. Er wird das Land bis 1943 kontrollieren.

Bekanntschaft SCHMIDs mit Jacques BRODTBECK, einem der maßgebenden Verantwortlichen der Ciba AG. SCHMID, inzwischen richtig reich geworden mit der Produktion und dem Verkauf von Luxuswaren, erwirbt ein größeres Aktienpaket an der Ciba AG – er wird damit zum größten Einzelaktionär. Später wird er in den Verwaltungsrat der Ciba AG gewählt


1924

SCHMID erwirbt neben seiner Schweizer auch die italienische Staatsangehörigkeit


07.01.1936

Christian SCHMID, jetzt schon lange Millionär, der auf seine horrenden Gewinne aus seiner italienischen Fabrik in Mailand Steuern zahlen müsste, ärgert sich darüber. Er errichtet eine Familienstiftung namens „Crisanus“. Der Name steht für „Christian saniert“. Geburtshelfer ist Rechtsanwalt Dr. Ludwig MARXER in Vaduz, Liechtenstein. Die Stiftung sitzt nämlich in diesem kleinen Staat, weil es – auch damals schon – nirgendwo bessere Möglichkeiten gibt, im Schutz des Staates Kapitalmassen zu verschieben und Steuern zu hinterziehen

Artikel 3 der Stiftungsurkunde besagt:
„Zweck der Stiftung ist, dem Stifter und seiner Ehefrau den anständigen Lebensunterhalt zu gewährleisten, ihnen eventuell Unterstützung zu bieten und ihre Interessen nach Möglichkeit zu wahren und das Stiftungsvermögen nach dem Tode bestimmten Zwecken zuzuführen.
 
Zusatz:
An den Stifter und dessen Ehefrau dürfen jedoch, damit das Vermögen der Stiftung möglichst vergrößert wird, bis zum 01.01.1950 keine Erträgnisse und Ausschüttungen irgendwelcher Art gemacht werden“

Als Vermögen werden anfangs Anlagewerte in Höhe von 500.000 Franken übergeben. Nach und nach verschiebt nun Christian SCHMID weitere Kapitalien, vor allem nicht versteuerte Gewinne, in diese Stiftung. Die sind in Vaduz nicht steuerpflichtig. Es fällt dort nur ein kleiner und stets gleicher Obolus an: 400 Franken im Jahr


30er Jahre

Gründung der Firma Artex AG in Vaduz. Sie ist Eigentum der Crisanus Stiftung. Zweck: der Vertrieb und Verkauf seiner in Italien produzierten Luxuswaren.
Steuertechnisch bedeutet dies, dass die Gewinne aus den Verkaufserlösen ab sofort direkt der Crisanus-Stiftung in Liechtenstein zufließen und nicht mehr heimlich aus Italien nach Vaduz transferiert werden müssen. 

Nach außen hin deklariert SCHMID in Italien ein Vermögen von 2 Mio Franken. Es ist dies die Zeit der Gründung zahlreicher weiterer Firmen´und Gesellschaften zum Zwecke finanzieller Transaktionen. Mit diesem intransparenten Firmengeflecht sowie mit einschlägigen Börsengeschäften baut Christian SCHMID sein großes Vermögen auf: heimlich und für niemanden greifbar


1941

SCHMID kauft sich ein solides Anwesen in St. Moritz im Kanton Graubünden – da wo sich die High Society der ganzen Welt trifft: „Chalet Oberalpina“, Via Alpina 39 – hoch oben und mit Blick auf St. Moritz.
Zum Anwesen gehören 230.000 qm Land einschließlich der Skiabfahrt Suvretta. 
Offizieller Eigentümer ist die Fa. Tino AG, Zürich. Eigentümer dieser AG: die Crisanus Familienstiftung. Wie an anderen Wohnsitzen auch (Mailand, Comer See): Christian SCHMID tritt nie als offizieller Besitzer auf


21.04.1942

Erbverzichtsvertrag zwischen Christian SCHMID und seiner Frau beim Notar Dr. Carl NAPP in Basel. 
Artikel 2 besagt:
Falls die Ehefrau den Ehemann überlebt, verzichtet sie darauf, einen Teil seines Nachlasses zu beanspruchen und begnügt sich, außer mit dem ihr güterrechtlich zufallenden Teil des ehelichen Vermögens, mit der lebenslänglichen Nutznießung an dem Teil des Nachlasses des Ehemannes, über den dieser nicht durch letztwillige Verfügung anderweitige Bestimmungen trifft. Falls der Ehemann die Ehefrau überlebt, setzt sie ihn zum alleinigen Erben ein. Sie wünscht das Pflichtteilsrecht ihrer Geschwister und ihrer Geschwisterkinder aufzuheben.

Es wird festgehalten, dass das Vermögen SCHMIDs beim Eheabschluss bei 2,5 Mio Goldfranken lag. Beide unterstellen sich für die Erbfolge ausdrücklich das schweizerische Recht und definieren Mailand als Wohnort


1945

Nachdem die Amerikaner Italien eingenommen haben, der Duce und Hitlerfreund MUSSOLINI festgesetzt ist (seit 1943), zieht sich SCHMID auf seine Villa Oberalpina in St.Moritz zurück, um der Verhaftung durch die italienischen bzw. alliierten Behörden wegen Kollaboration und unerlaubten Kriegsgewinne zu entgehen. Er bleibt dort offiziell bis zur Amnestie in Italien im Jahre 1953


20. und 26.08.1948

Christian SCHMID verfasst 2 Testamente: Ein offizielles für Italien und ein vertrauliches für die Schweiz (welches bis 1960 verschiedene Änderungen enthält)


04.04.1949

Gründung des Christian Schmid Fonds in Chur. Um nach außen hin nicht nur als Multimillionär wahrgenommen zu werden, sondern auch als Mensch mit fürsorglichem Herz für andere, bestimmt SCHMID, dass dieser Fonds für eine ganz spezifische Gruppe von Menschen bestimmt ist: 
für die "arbeitsfreudigen und bildungsfähigen Schulkindern männlichen Geschlechts und evangelischer Konfession aus Bündner Gemeinden über 800 Meter über dem Meeresspiegel".


In dieser Region sind die meisten Einwohner katholischen Glaubens


50er Jahre

Rechtsanwalt Dr. Heinrich LUDWIG wird Rechtsbeistand von SCHMID


1953

Die Gemeinde St. Moritz verlangt Steuern von Christian SCHMID, da dieser sich dort meistens aufhält. 
Daraufhin droht er die auf seinem Grundstück liegende Suvretta Abfahrt für Skifahrer zu sperren. Falls allerdings die Gemeinde davon absehe, ihn zu besteuern und außerdem zum Ehrenbürger ernennt, werde er freiwillig eine Pauschalsteuer von 10.000 Franken zahlen und das Skifahren allen anderen erlauben. Die Gemeinde gibt nach


1959

SCHMID wird Ehrenbürger von St. Moritz


18.05.1960

Testamente für Italien:
Regelt den in Italien auf 2 Mio Franken deklarierten Nachlass von SCHMID. Seine Geschwister und Nachkommen werden auf Pflichtteil gesetzt (500.000Franken). SCHMIDs Nichte, Irma BURRI-BONER, bekommt noch zu Lebenszeiten einen Teil des Reinnachlasses zugesprochen. Nach ihrem Tod soll auch dieser Teil in den Christian Schmid Fond übergehen


19.05.1960

Vertrauliches Testament für die Schweiz:
Die Fides Treuhand- Vereinigung, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Schweizerischen Kreditanstalt SKA, verwaltet die Testamente.
Außerdem bildet sie zusammen mit Christian SCHMID und Dr. Ludwig MARXER den Stiftungsvorstand der Crisanus Familienstiftung. MARXER, fürstlicher Justizrat, gilt als einer der bekanntesten Steuerfluchthelfer in Europa. 
Das Geld der Crisanus Familienstiftung soll nach dem Tod SCHMIDS in den Christian Schmid Fonds übergehen, der seinen Sitz allerdings in Chur in der Schweiz hat. Ferner wird die Fides Treuhand als Verwalterin auch des Christian Schmid Fonds ausersehen. Somit hat die Schweizerische Großbank SKA letztlich Einfluss auf beide Stiftungen


12.11.1962

Christian SCHMID stirbt in St. Moritz. Es bilden sich 2 Parteien innerhalb der Erben:

  • zum einen die gesetzlichen Erben (Bruder Georges sowie die Kinder und Kindeskinder der verstorbenen Schwester Anna), die Erich DIEENBACHER mit der Vertretung ihrer Interessen beauftragen
  • zum anderen a) die Witwe von SCHMID, vertreten von RA Dr. Heinrich LUDWIG, b) die Fides Treuhand-Vereinigung als Verwalter der Crisanus Stiftung, c) RA Dr. Heinrich LUDWIG selbst als Stiftungsrat des Christian Schmid Fonds sowie d) einer Nichte, der als einzige ein Teil des Erbes bereits zugesprochen worden war

Frühjahr 1963

Erst 72 Tage nach dem Tod SCHMID reicht die Fides die beiden Testamente vom 18. und 19.Mai 1960 beim Kreisamt Oberengadin zur Eröffnung ein. 
Erich DIEENBACHER unternimmt daraufhin rechtliche Schritte


29.06.1963

Eintragung des Christian Schmid Fonds ins Handelsregister des Kantons Graubünden durch Rechtsanwalt und späteren Regierungsrat Dr. Heinrich LUDWIG


12.11.1963

Der Bruder von Christian SCHMID, Georges, sowie die anderen Kinder von ihm und seiner verstorbenen Schwester treten ihre Erbansprüche an die DHB-Diskont- und Handelsbank AG (Diskont AG) in Lugano-Castagnola ab, da sie die finanziellen Mittel für die sich anbahnenden gerichtlichen Auseinandersetzungen nicht besitzen. Die DHB-Diskont- und Handelsbank gehört Dora AGOSTI. Sie wird in Kürze den Nachnamen DIEFENBACHER tragen 


02.04.1964

Das Gerichtspräsidium des Kantons Graubünden entscheidet, dass die Fides Treuhand von ihrem Amt als Willensvollstreckerin des SCHMID Nachlasses abzusetzen sei 


1965

DIEFENBACHER heiratet eine Bankiersfrau: Dora AGOSTI, Inhaberin der DHB-Diskont- und Handelsbank. Er wird Präsident der Bank, arbeitet aber nach wie vor auch als Rechtsanwalt.
Mit seiner ‚Einheirat’ in die DHB-Bank wird DIEFENBACHER quasi automatisch zum juristischen Gegner der Schweizerischen Kreditanstalt SKA. Die SKA profitiert vom Christian SCHMID-System:

  • in Liechtenstein befindet sich nur der Sitz der Stiftung
  • das (hinterzogene) Geld, mit dem man arbeiten kann, liegt auf Schweizer Konten. In diesem Fall bei der SKA
  • alle Schweizer Banken leben und profitieren von diesem System: je mehr Steuerhinterzieher nach Liechtenstein gehen, umso größer auch der zu verwaltende Geldbestand

1966

Dr. Heinrich LUDWIG wird Regierungsrat im Kanton Graubünden


20.01.1966

Die gesetzlichen Erben von SCHMID schließen sich zu einer Erbengemeinschaft („Gemeinderschaft Fortus“) zusammen, um ihren gesetzlichen Erb-Anteil zu erkämpfen. Ihre Rechte und Ansprüche werden durch Erich und Dora DIEFENBACHER verwaltet


16.11.1966

Eine richterliche Feststellungsklage hinsichtlich des Nachlasses sowie eine Erbschaftsklage sind jetzt beim Bezirksgericht Maloja in St. Moritz anhängig. Vertreter der Kläger: Dr. Erich DIEFENBACHER.
Die Erbauseinandersetzung dreht sich in erste Linie darum, ob das in die Crisanus Familienstiftung eingebrachte Vermögen zum Nachlass zu rechnen ist oder nicht. Da SCHMID selbst jedoch verfügt hatte, dass keiner der Begünstigten in die Erbschaftsverwaltung Einsicht nehmen darf, verheimlichte die Fides den genauen Vermögensstand. Erich DIEENBACHER ging daraufhin zur kantonalen Steuerverwaltung in Chur, die nach seiner Annahme ein Steuerinventar über das Vermögen aufnehmen musste. Dr. Nicolas GAUDENZ von der Steuerverwaltung verneinte dies jedoch, da seines Wissens SCHMID seinen Wohnsitz in Mailand und nicht in St. Moritz hatte. Deswegen muss jetzt erst die Wohnsitzfrage geklärt werden


Frühjahr 1967

Es kommt zu einem so genannten Ehrverletzungsprozess in Basel zwischen Regierungsrat Dr. LUDWIG, der die Fides Treuhand und die Interessen der dahinter stehenden Großbank SKA in Sachen Christian SCHMID-BLASER vertritt und Dr. Erich DIEFENBACHER, der die Geschwistererben von Christian SCHMID vertritt. LUDWIG behauptet, DIEFENBACHER hätte ein intimes Verhältnis zu dem Graubündner Steuerbeamten Hans HATZ und wäre dadurch an wichtige Unterlagen in Sachen SCHMID gelangt


Dezember 1967

Die Basler Volkszeitung startet eine neunteilige Reportagen-Serie, jeweils eine ganze Seite voller Details: „Das Erbe des Christian Schmid“. Autor ist Raymond PETIGNAT, ein junger und bereits bekannter Journalist


1969

Das Baseler Appellationsgericht hat in einem Urteil in Sachen CRISANUS-Stiftung festgestellt, dass Christian SCHMID seinen Lebenszweck offenbar darin sah, Gemeinde und Staat um die Steuern zu betrügen. Außerdem habe der bünderische Regierungsrat, der gleichzeitig als Interessensvertreter der SCHMID-Stiftung agiert, Dr. Heinrich LUDWIG, die Abklärung des Steuerbetrugsfalles nach Kräften hintertrieben. Die Neue Bündner Zeitung spricht offen von einer "Basler Ohrfeige für Regierungsrat Ludwig". Regierungsrat Dr. Heinrich LUDWIG (vormals auch als Richter und Rechtsanwalt tätig) sieht sich daraufhin zum Rücktritt genötigt


8.12.1972

Das oberste Bundesgericht entscheidet: Christian SCHMID, der Jahrzehnte in seiner Villa "Chalet Oberalpina" oberhalb von St Moritz lebte, hatte keinen Wohnsitz in der Schweiz, sondern (nur) in Mailand.
Folge dieser Entscheidung: die Mehrheit der geschwisterlichen Erben von Christian SCHMID sind nicht erbberechtigt. An der Erbberechtigung des Bruders Georges, den DIEENBACHER vertritt, ändert sich nichts. Alle anderen Erben zweiten Grades (Kinder, Kindeskinder), die DIEFENBACHER ebenfalls vertritt und nach dem Gesetz nur erbberechtigt wären, wenn SCHMID seinen Wohnsitz in der Schweiz gehabt hätte, gehen damit leer aus. Jetzt sind die italienischen Gerichte für die weitere Klärung zuständig 


Mitte 1973

Umfangreiche Dossiers bei den Behörden in Mailand über SCHMIDS italienische Staatsangehörigkeit verschwinden genau zu jenem Zeitpunkt, als Beauftragte der DHB, z.B. Erich DIEFENBACHER als berechtigter Vertreter der Erben, die Eröffnung des Erbgangs in Mailand einleiten.
Die verschwundenen Akten betreffen SCHMIDs Aktivitäten in Italien bis 1945 unter der Regierung seines Freundes Benito MUSSOLINI 


23.07.1973

Jetzt wird auch das deutsche Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL auf Erich DIEFENBACHER aufmerksam: „Freunde der Freunde: Auf einen Luganer Anwalt wurden bereits mehrere Attentate verübt. Der Jurist hatte eine der größten Steuer-Gaunereien in der Schweiz enthüllt“, heißt es im Titel. Und weiter:
„Jeden Abend, wenn über der markanten Kulisse des Monte Bré, des Zuckerhuts von Lugano, die Dämmerung hereinbricht, schließt sich Rechtsanwalt Erich Diefenbacher in seiner Villa hinter einer Panzertür ein. Mit Selbstschutzeinrichtungen -- Waffen, Funkgerät und starken Scheinwerfern -- verschanzt sich der Advokat in seiner Privat-Festung an der Bergstraße Bellavista in Ruvigliana bei Lugano gegen eine finstere Macht, die angeblich schon 13 Mord-Anschläge auf ihn und seine Frau Dora verübte.
Aus vielen Indizien schließt der Jurist, daß seine Feinde einem mafiaähnlichen Clan angehören, den Eingeweihte im Tessin "Casa nostra" (Unser Haus) oder "Amici degli Amici" (Freunde der Freunde) nennen. Die anonymen Mitglieder heuern Bravos aus der Unterwelt an, um Gegner und unbequeme Mitwisser auszuschalten.
Das Motiv für die Amici, den Anwalt zu beseitigen oder zumindest durch einen Nervenkrieg zu zermürben, sieht Diefenbacher in einem nun schon fast elfjährigen Erbschafts-Streit, der zugleich zu einem der größten Steuer-Skandale der Schweiz gedieh. Streit-Objekt ist der Nachlaß des 1962 in Sankt Moritz verstorbenen Textil-Industriellen Christian Schmid-Blaser, der den zweifelhaften Ruhm genoß, "der vermutlich größte Steuerhinterzieher" zu sein, "den die Schweiz je hervorgebracht hat"
 (Basler "National-Zeitung")“. ... (zum vollständigen SPIEGEL-Bericht geht es hier...)


1974

Italienische Gerichte nehmen den „Fall SCHMID“ an


Nach 1974

Die DHB-Diskont- und Handelsbank AG tritt alle Rechte gegenüber dem Nachlass von SCHMID an die Fa. Beta Holding AG in Basel ab. Nach außen tritt sie aber weiterhin als Vertreterin der klagenden Erben auf. Grund für die Weiterreichung der Erbansprüche an eine Firma in einem anderen Kanton (Basel) waren die permanenten Störmaßnahmen gegen die DHB-Bank im Kanton Tessin, die das schweizerische Großbankensystem ständig initiiert


1976-1978

Einsatz Dutzender Anwälte und Hochschulprofessoren durch die SKA (Schweizer Kreditanstalt) zur Verhinderung eines rechtskräftigen Urteils in Sachen Christian SCHMID über die Frage der Rechtmäßigkeit der Verwendung von Liechtenstein-“Gesellschaften“ zur Umgehung der Zivil-, Verwaltungs- und Steuergesetzgebung im In- und Ausland


1978

Die DHB-Bank verzichtet bis auf weiteres auf die Ausübung ihrer Banktätigkeit. Grund: das Zusammenspiel der Fides Treuhand mit anderen Schweizer Banken. Man will die Zahlungsunfähigkeit der DHB erreichen: durch Geltendmachung 
von Forderungen in Höhe von 1,1 Mio Franken


1980

Durch das Appellationsgericht des Kantons Tessin wird der Konkurs über die DHB-Bank eröffnet. Der Anwalt und Notar Giancarlo VISCARDI ( Verwalter hunderter Liechtensteiner Stiftungen und Anstalten) wird als Konkursverwalter eingesetzt


29.10.1980

In DIEFENBACHERs Kanzlei tauchen 8 Mann der Berner Kripo auf und durchsuchen alles. Sie beschlagnahmen 83 Dossiers zum Fall Schmid. Vorwand für die Polizeiaktion: „Ungehorsam“ nach § 292 schweizerischem Strafgesetzbuch. DIEFENBACHER hatte sich bisher geweigert, dem Tessiner Bankanwalt VISCARDI die Buchhaltungsunterlagen der DHB-Bank herauszugeben, als deren Liquidator VISCARDI eingesetzt worden war. 
VISCARDI ist gleichzeitig Hausanwalt der Schweizerischen Kreditanstalt SKA und deren Tochter Fides. Über die Fides hatte die SKA z.B. auch mit Millionenbeträgen versucht, die Amincor Bank (SINDONA) zu retten


1982

Die Unterlagen in Sachen SCHMID, die 1980 in einer größeren Polizeiaktion beschlagnahmt worden waren (siehe 29.10.80), werden formlos und unvollständig zurückgegeben


1978 bis 1988

Durch die Tätigkeit des Konkursverwalter VISCARDI, der vor allem die Interessen der Fides Treuhand und damit jene der Schweizerischen Großbank SKA vertritt, die ihrerseits auch in Sachen SCHMID die Gegenpartei der Erben der Witwe und der Crisanus-Stiftung vertritt, kann DIEFENBACHER, der das Mandat der Geschwistererben hat, nicht wirklich an diesem Fall arbeiten – der Erbprozess ruht deshalb erst einmal


1989

Die Wieder-Aufnahme des Prozesses um das Erbe Christian SCHMIDs wird durch Baseler Gerichte und das oberste Bundesgericht aus formellen Gründen abgewiesen



(OM)