In der (aller)kürzesten Kompaktversion: Zahnschmerzen und kein Ende

Es kann schnell gehen, dass man bei Zahnschmerzen Pech hat und sich notgedrungen in die zahnmedizinische Notaufnahme begeben muss, z.B. in jene des Universitätsklinikums Göttingen (UMG). Je nachdem, wer gerade Dienst schiebt und abhängig davon, wie gut dann die Dokumentation ausfällt, also je nachdem, wie dann der nächste Behandler informiert ist, kann es zu weiteren Komplikationen kommen. Ein erster Fehler generiert einen zweiten und der dann einen weiteren. Letztlich potenziert sich alles recht schnell.

So auch im Fall der Lisa HASE, bei dem einer der ersten Zahnärzte den falschen Zahn röntgen lässt, der zweite den ‚richtigen‘ dann zwangsläufig nicht richtig, konkret: nicht behandelt. Der dritte konstatiert dann beim ‚richtigen‘ Zahn, dass die Karies bereits bis zum Nerv vorgedrungen ist, weshalb der Zahn nicht mehr zu retten ist. Die Zahnlücke wird vom 4. Behandler in der UMG mit einer Brücke versorgt.

Aber Behandler Nr. 4 liest die Dokumentation nicht, in der unmissverständlich steht, dass die Schmerzen auf Okklusionsstörungen hinweisen. Er entfernt daher die Brücke nicht, montiert stattdessen eine Aufbissschiene. Die aber zeichnet sich durch Fehlkontakte aus, die Schmerzen in jetzt insgesamt 7 Zähnen werden unerträglich. Bei einem neuerlichen Termin in der Göttinger Zahnklinik vergisst Behandler Nr. 5 den Wurzelkanal vor dem Versiegeln zu desinfizieren. Die Folge: eine schwere Knochenentzündung.

Und ähnlich geht es weiter.

Nach der Behandlung durch insgesamt 10 Zahnärzte, 4 frei praktizierende und 6 Zahnärzte der UMG innerhalb von 4 Jahren ist unsere Protagonistin physisch und psychisch am Ende. Die ausgebildete Diplom-Supervisorin und Psychotherapeutin begibt sich selbst zu einem anerkannten Psychotherapeuten und bittet um Krisenbegleitung. Dessen Rat: Zahnarzt Nr. 12. Der sei auch als zahnärztlicher Sachverständiger tätig, in der Schiedskommission der Zahnärztekammer und vor Gerichten. Kann also nur gut sein!

Etwas später hat Behandler Nr. 12 gerade keine Zeit, die Patientin geht wieder zu einem der Oberärzte der UMG-Zahnklinik, um sich einen Weiterbehandlungsplan empfehlen zu lassen. Ihre dabei geäußerte Kritik an den Aktionen der bisherigen Behandler nimmt der Oberarzt, der später zum dentistischen Professor aufsteigen wird, zum Anlass, das Arztgeheimnis zu brechen und mit Nr. 12 zu telefonieren: um ihm zu signalisieren, dass die Protagonistin die UMG verklagen wolle. Sie sei wohl „psychisch krank“.

Als die Patientin Lisa HASE wieder zu Nr. 12 muss, weigert der sich, sie weiter zu behandeln, verweist sie an seine Kolleg*innen, also an die Nummern 13 bis 15 in seiner „Gemeinschaftspraxis“. Dort kommt es zu weiteren Pannen und Fehlern etwa dergestalt, dass eine Helferin beim Säubern eines Wurzelkanals – eine Arbeit, die ihr eigentlich untersagt ist – offenbar die Spitze des Instruments abbricht ohne es zu bemerken.

Aber Lisa H merkt es, und zwar heftig, sie muss zu einem frei praktizierenden Endodontologen (in der zeitlichen Reihenfolge Nr. 18), der jetzt die Knochenentzündung behandeln muss. Und so geht es ähnlich weiter. Was allein in einem Monat im Jahr 2004 geschieht, den Lisa HASE als den "zahnmmedizinischen Katastrophenmonat" in Erinnerung hat, haben wir nochmals gesondert beschieben: Oktober 2004.

Soweit die allererste Vorgeschichte in der denkbar knappesten Kurzform.

Ausführlicher haben wir die Vorgänge beschrieben an anderer Stelle unter Zahnschmerzen und kein Ende. Dort eingebettet in den größeren Zusammenhang: Was Lisa HASE danach vorm Landgericht Göttingen passieren wird, als sie die Zahnklinik in Göttingen und Zahnarzt Nr. 12 auf Schadensersatz verklagt: www.ansTageslicht.de/LandgerichtGoettingen. Dort finden Sie die gesamte Geschichte. Aber auch, was man in solchen Fällen tun kann. Bzw. sollte.

(JL)