Die Berichte der Sächsischen Zeitung, 29.10.2014

von Alexander SCHNEIDER

Wie hältst Du's mit den Rechten?

Auf ihrer neuen Facebook-Seite feiert das Bündnis "Pegida - Patriotische Europäer gegen Islamisierung des Abendlandes" ihren Erfolg. Weit über 500 Teilnehmer demonstrierten am Montagabend in der Innenstadt friedlich gegen Glaubenskriege auf deutschem Boden. Sie fordern mehr Hilfe für Bürgerkriegsländer vor Ort, um die Zahl der Flüchtlinge in Deutschland zu begrenzen und die Straßen sicherer zu machen, wie sie sagen.

Familien mit Kindern waren dabei, Dresdner Bürger aller Altersgruppen, Menschen, die sich Sorgen über eine angebliche Zunahme von Ausländerkriminalität machen und sich "nicht mehr sicher fühlen". Zwischen ihnen liefen jedoch auch mehrere Dutzend Leute, die von der Polizei als gewaltbereite Fußball-Fans bezeichnet werden, auch Anhänger der rechtsextremen Gruppierung "Faust des Ostens", gegen die seit Jahren ermittelt wird, und einige bekannte Neonazis. "Wer Deutschland nicht liebt, muss Deutschland verlassen!" skandierten Teilnehmer mehrfach oder "Wir wollen keine - Salafisten-Schweine!" Der Ton war deutlich lauter und weniger friedlich als die Rede von Lutz Bachmann, einem der Initiatoren.

Mehr als 100 Polizisten sicherten die Demo ab, weil Proteste angekündigt waren und weil erst am Wochenende in Köln Hooligans bei einer ähnlichen Demo randaliert hatten. In Dresden gab es wie am Montag vor einer Woche keine Störungen.

Lutz Bachmann betonte im Anschluss an die Demo den friedlichen Geist. Fragen von Journalisten, wie er oder sein Bündnis es mit Rechts hält, lehnte er ab und sagte, "an der Demo nehmen ganz normale Menschen teil". Auf Facebook ist der Ton von Teilnehmern, auch der Bachmanns, weniger moderat. Das Bündnis will nun jeden Montag in Dresden demonstrieren. Die Gretchen-Frage wird dabei jedoch immer drängender werden.