ABC der Akteure

ADAC- Pannenhelfer

Die Partnerunternehmen des ADAC: „ADAC-Pannenhelfer“ 

unterstützen die ADAC-eigenen „Gelben Engel“ ADAC-Mitgliedern im Falle einer Autopanne. Es handelt sich sozusagen um Subunternehmer. 

Der ADAC drängte die Partnerunternehmen mit Prämien in Form von einstelligen Prozentsätzen ihres Gesamtgehaltes und Druck dazu, den Mitgliedern bei Pannen Batterien zu verkaufen. Auch wenn dies nicht notwendig war. 
Der ADAC produzierte mit Hilfe der Firma Varta eigene Batterien für seine Pannenhilfe. Die Batterien wurden bei den "Gelben Engeln" und den ADAC-Pannenhelfern mitgeführt und den Mitgliedern angeboten. Dies führte zu einem zusätzlichen Profit für den ADAC


BECKER, Klaus Ulrich

geb. 1952, seit dem GAU 2014 Vertragsanwalt des ADAC sowie Vizepräsident

bemühte sich um eine Analyse der Schwachstellen bei dem ADAC: „Die Frage ist doch, wie diese Dinge passieren konnten und wie man das in Zukunft verhindern kann.“ (vgl. shz.de)
Ihm kam eine Schlüsselrolle bei der Aufklärung der Manipulationen zu


DELOITTE & Touche GmbH Wirtschafts-Prüfungs-Gesellschaft

unabhängige Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und Steuerberatung, gehört zur Deloitte Touche Tohmatsu Limited 

wurde am 27.  Januar 2014 vom ADAC beauftragt, die Wahl zum „Lieblingsauto 2014“ zu untersuchen, nachdem RAMSTETTER die Manipulationen eingeräumt hatte. DELOITTE konnte die  Manipulation der Teilnehmerzahlen nach abgeschlossener Untersuchung bestätigen


DEWES, Klaus

Co-Autor von Peter MEYER, dem Präsidenten des ADAC

MEYER und DEWES schrieben Krimis zusammen und so enthält beispielsweise 
der Krimi „Von Null auf Hundert – Peter Meyer sieht Gelb!“ autobiografische Teile von MEYER, in dem MEYER sich selbst und den ADAC so darstellte, wie er gern gesehen werden wollte


DIEKMANN, Kai

geb. 1964, seit Januar 2001 Chefredakteur der BILD-Zeitung und Gesamtherausgeber der BILD-Gruppe. 

begann 1985 beim Axel-Springer-Verlag als Volontär zu arbeiten. 
Von 1989 bis 1991 war er Chefredakteur bei der Bunte und wurde 1998 Chefredakteur der Bild am Sonntag. Seit dem 1.Januar ist er Chefredakteur der BILD. 

Die BILD-Zeitung berichtete neben der SZ ebenfalls über die Manipulationsaffäre des ADAC, woraufhin Michael RAMSTETTER dem BILD-Chef DIEKMANN mit dem Entzug von millionenschweren Druckaufträgen für die Springerpresse drohte. DIEKMANN blieb jedoch standhaft und ließ sich nicht einschüchtern


Prof. Dr. DUDENHÖFFER, Ferdinand

geb. 1951, seit 2008 Professor für Automobilwirtschaft an der Uni Duisburg-Essen, Automobilexperte. 

Studierte VWL und promovierte an der Universität Mannheim. Seit 2008 lehrt er an der Universität Duisburg-Essen. Einer der Direktoren des CAR-Instituts (Center Automotive Research)


Schätzte die Situation des ADACs wie folgt ein, wenn die Vorwürfe der Manipulation bestätigt würden: „Für den ADAC wäre das eine Katastrophe, er hätte ein massives Glaubwürdigkeitsproblem, das so schnell auch nicht mehr aus der Welt zu schaffen wäre.“ Zudem warf er dem ADAC vor, dass dieser seine eigene Lobby habe, mit eigenen Zielen, welche nicht mehrheitlich von den damals 19 Millionen Mitgliedern des ADAC bestimmt würden 

Einige Veröffentlichungen:

Interview beim WDR - Der ADAC ein nicht kontrollierbarer Verein

Artikel in der Persönlich - Das System ADAC muss reformiert werden


EBENTHEUER, Marion

war Vizechefin der Schutzbrief-und Rechtsschutzfirmen des ADAC, seit 2014 nach dem großen GAU Mitglied der Geschäftsführung des ADAC

studierte BWL in Regensburg und ist seit 1996 für den ADAC tätig.
Sie wurde im März 2014 in die Geschäftsführung berufen: „Die 44-jährige muss vor allem verlorenes Vertrauen zurückgewinnen.“ so die Abendzeitung-München 


ERGO Versicherungsgruppe

Die ERGO Versicherung gibt es seit 1853. 

Die ADAC-Pannenhelfer und die GELBEN Engel hatten die Aufgabe, die Mitglieder bei einer Panne eine Abtretungserklärung unterschreiben zu lassen und die Rechnung bei dem primär leistungspflichtigen Dritten einzureichen (vgl. SZ). Es sollten demnach die anfallenden Kosten bei Reparaturen sowie Pannenhilfe durch die Kfz-Versicherungen der Mitglieder abgedeckt werden, obwohl die Mitglieder genau für diesen Fall Mitgliedsgebühren beim ADAC bezahlen. 
Die ERGO Versicherungsgruppe wehrte sich jedoch erfolgreich gegen die Abtretungsverträge des ADACs, musste jedoch aus diesem Grund einige Klagen des ADACs abwehren


GARRELS, Christian

geb. 1975, ehemals Leiter der Pressestelle, nach dem großen GAU seit 2014 ADAC-Kommunikationschef (Leiter für Öffentlichkeitsarbeit)

GARRELS hatte während der Manipulationsvorwürfe die Aufgabe, sich den Fragen der Presse, als Pressesprecher, zu stellen. 
Im August 2014 wurde er ADAC-Kommunikationschef und ist im Gegensatz zu RAMSTETTER nicht zusätzlich für die ADAC Motorwelt zuständig. Als Folge des Skandals wurden Kommunikationsabteilung und „ADAC-Motorwelt-Redaktion“ getrennt


GEISHECKER, Peter

einer der zwei Geschäftsführer der Wige Performance (eine Kommunikationsfirma im Sport- und Automotivebereich), hat seit 1981 verschiedene Posten im ADAC Nordrhein

ging im Herbst 2009 einen Vertrag mit dem ADAC ein und so bekam Wige Performance ein TV-Studio auf dem Nürburgring im Wert von 200.000 Euro, welches unter MEYER aus der Vereinskasse bezahlt wurde. Laut ADAC sei es um die "satzungsgemäße Förderung des Motorsports gegangen". Als Gegenleistung wurde das Studio nach dem ADAC benannt, der ADAC bekam einen Hubschrauberlandeplatz zugewiesen und es wurde ADAC-Reklame auf dem Wegweisersystem des Rings angebracht


GELBE ENGEL

Pannenhelfer des ADAC, Aushängeschild des Vereins

Laut ADAC.de: „Ob an Land oder in der Luft, der ADAC hilft Ihnen bei Pannen im In- und Ausland, bringt Sie nach einem Unfall mit einem der vielen Helikopter ins nächste Krankenhaus oder leistet medizinische Notfallhilfe und Informations-Service auf der ganzen Welt.“:

Die „Gelben Engel“ sind die Pannenhelfer des Vereins, gleichzeitig aber auch Namensgeber für den seitens des ADAC verliehenen Automobil-Preis „Gelber Engel“


GESCHÄFTSFÜHRUNG des ADAC

die aktuelle Geschäftsführung besteht aktuell aus: 

ASGARI, Mahbod: seit dem 1.Januar 2013 zuständig für die Bereiche Hilfe, Technik und Sicherheit. Die Pannenhilfe fällt beispielsweise in seinen Bereich. ASGARI ist der einzige, der nach dem Gau 2014 unbeschadet in der Geschäftsführung des ADAC verblieb

EBENTHEUER, Marion: mit den Bereichen Versicherungen, Finanzdienstleistungen, Autovermietung

MÖLLER, Alexander: wurde am 1.Februar 2015 in die Geschäftsführung berufen und hat die Bereiche: Mitgliedschaft, Verkehr, Tourismus, Verlag, Clubdienste inne


GRASS, Günther

geb. 1927, Schriftsteller, Maler & Kritiker,
äußerte sich kritisch gegenüber dem ADAC

1989 traten etwa 2.000 Deutsche wegen der ADAC-Aktion gegen Tempo 100 auf der Avus in Berlin aus dem ADAC aus. Dies lief  unter dem Aktionsnamen „ADAC Ade“. Dazu gehörten auch GRASS und Klaus STAECK. Sie unterstützen den Vorwurf, dass der ADAC „umweltfeindliches Verhalten“ und „gemeingefährliche Raserei“ fördere


HALM, Tatjana

Mitarbeiterin der Verbraucherzentrale Bayern 

prangerte den ADAC an, als dieser Mitgliedern Chancen bei einem Gewinnspiel versprach. Seit Jahren bringt der ADAC Gewinnspielpost mit fragwürdigem Inhalt über den Postweg in den Umlauf, in welcher mit tollen Gewinnen gelockt wird. Jedoch entsteht der Eindruck, dass man zuvor ein bestimmtes Produkt kaufen muss, um die eigenen Gewinnchancen zu erhöhen. 
HALM sagte dazu: „Diese Schreiben vermitteln in der Tat den Eindruck, dass die Chancen auf etwaige Gewinne steigen, wenn man etwas kauft. Seriös ist das nicht. Und es ist beinahe perfide, wenn man bedenkt, dass solche Schreiben an die eigenen Mitglieder gehen, die der ADAC ja zu schützen vorgibt.“ (vgl. Obermayer 2014).


INHESTER, Wolfgang

ehemaliger Kommunikationsdirektor bei Mercedes (bis 2001), Unternehmensberater für integrierte Kommunikation und Krisenmanagement 

INHESTER war Entwickler des Preises „Gelber Engel“.
Leitet ein Büro namens crossroad solutions, die Vorstände und Geschäftsführer von Unternehmen im In-und Ausland beraten, darunter auch der ADAC


KIFMANN, Alfons

Vorgänger des ehemaligen ADAC-Medienchefs Michael RAMSTETTER, KIFMANN war einer der Geschäftsführer des ADAC, Journalist und Pressesprecher. Verließ den ADAC 1998  

KIFMANN war Journalist. Bevor er 1994 zum ADAC kam, arbeitete er für die Illustrierte stern. Beim ADAC fungierte als Redenschreiber und Pressesprecher, war Chefredakteur der ADAC-Motorwelt und gehörte auch der Geschäftsführung an

Alfons KIFMANN machte sich die ganzen Jahre während seiner ADAC-Tätigkeiten persönliche Notizen, über das, was ihm aufgefallen war. Als die SZ mit ihren Enthüllungen begann, stellte er seine Aufzeichnungen den beiden Redakteuren zur Verfügung. Kurz darauf machte er ein eigenes Buch daraus: „Gelbe Gier“. KIFMANN schriebt dort über den ADAC: „Die Gier ist das Hauptproblem des ADAC, die persönliche Gier einer kleinen Kaste von Funktionären, und die große Gier nach mehr Macht und Geld für den Verein.“


MARKL, August

geb. 1948, Radiologe, Dozent und Verbandsfunktionär, ehemaliger Stellvertreter des ADAC-Geschäftsführers Peter MEYER, Chef des ADAC-Regionalclubs Südbayern, seit Februar 2014 kommissarischer Präsident des ADAC

forderte MEYER zum Rücktritt auf und übernahm vorläufig MEYERS Posten. 
War seit 2001 Vorsitzender des ADAC Südbayern und seit 2011 erster Vizepräsident des Vereins.
MARKL gilt laut einer Pressemittelung des ADAC als Motor der Reformer, dem bewusst geworden ist, dass die Struktur des Vereins den mit der Organisationsgröße verbundenen Anforderungen in Zukunft nicht mehr gerecht wird


MARZLUF, Frank

Mitglied der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft DELOITTE & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft : unabhängiges Unternehmen der Deloitte Touche Tohmatsu Limited  

der Abschlussbericht von DELOITTE dokumentiert wie RAMSTETTER über Jahre die Leserabstimmungen für das „Lieblingsauto der Deutschen“ manipulierte


MEYER, Peter

geb. 1949, Speditionskaufmann, Betriebswirt und Unternehmer, von 2001 bis 2014 ADAC-Präsident, Vorsitzender des ADAC Nordrhein

studierte BWL und besitzt deutschlandweit mehrere Speditionsunternehmen und ein Automobilhaus. 

Er trat dem ADAC 1970 bei und wurde 1997 Vorstandsmitglied des ADAC Nordrhein.  2001 wurde  er ADAC-Präsident und  Vorsitzender des Aufsichtsrates der ADAC-Autoversicherung. 

Am 9. Februar 2014 sah sich  MEYER gezwungen, von seinem Posten als Präsident sowie allen weiteren Ämtern zurückzutreten - aufgrund des Skandals um den Autopreis zum „Lieblingsauto der Deutschen“. MEYER rief 2007 die Stiftung „Gelber Engel“ ins Leben. 

MEYER ist derzeit weiterhin Vorsitzender des ADAC Nordrhein


OBERMAIR, Karl

2012 bis 2014 ADAC-Geschäftsführer

OBERMAIR wurde im Juni 2012 Geschäftsführer der ADAC-Zentrale in München, der er seit 2003 angehörte. Dieses Amt übte er bis zum 25. Februar 2014 aus. Er sprach bei der Verleihung des Autopreises „Gelber Engel“ am 16.Januar noch von einem „Skandal der Berichterstattung“ und tat die Vorwürfe als „Unterstellungen und Unwahrheiten“ ab. Kurz darauf erhärteten sich die Vorwürfe gegen RAMSTETTER. Der Druck auf die Geschäftsführung wurde danach so groß, dass nach MEYER und RAMSTETTER auch OBERMAIR die einvernehmliche Trennung vom ADAC verkündete.


RAMSTETTER, Michael

geb. 1953, deutscher Journalist, ehemals Chefredakteur der ADAC-Zeitschrift Motorwelt und Leiter der Hauptabteilung Kommunikation der ADAC-Zentrale 

arbeitete unter anderem als Chefredakteur des SegelMagazins, sowie beim Burda Verlag. Ab 1985 war er Redakteur der „Bunte“

Seit 1.Juni 1998 war RAMSTETTER Chefredakteur der ADAC-Motorwelt. 
Nach den Manipulationsvorwürfen trat RAMSTETTER am 18.Januar 2014 zurück. RAMSTETTER schönte die Wahlergebnisse beim Preis zum „Lieblingsauto der Deutschen“. Anfangs hatte RAMSTETTER noch seine Unschuld beteuert, gestand dann jedoch, dass er die Zahlen der Wahl (auch in den vorherigen Jahren) manipuliert habe. Hierbei habe er unter anderem die Reihenfolge der Gewinner verändert.

OBERMAIR behauptete: „Wir alle sind bis Freitag von der kompletten Unschuld Michael Ramstetters ausgegangen [...]. Was hier geschehen ist, ist für das gesamte Präsidium und die Geschäftsführung des ADAC unfassbar.“ (SZ, 2014) 
Laut OBERMAIR hatte nur RAMSTETTER Zugriff auf die Zahlen der Wahl


RAUTER, Manfred (erdachter Name)

arbeitete jahrelang als Pannenhelfer für den ADAC

bestätigte, dass Assistance-Kunden der Code 07 zugeordnet wurde: "Die Dienstanweisung war ganz klar, dass Pannen 07 bevorzugt zu behandeln sind."


STAECK, Klaus

geb. 1938, Graphiker, Publizist der Anti-ADAC-Schrift „ADAC ade“

studierte Jura in Heidelberg, Hamburg und Berlin und arbeite als Graphikdesigner und Karikaturist. 
1989 traten 20 Deutsche wegen der ADAC-Aktion gegen Tempo  100 auf der Avus in Berlin aus dem ADAC aus, unter dem Titel ADAC Ade wurde dies bekannt gemacht. Dazu gehörten auch GRASS und STAECK. Sie unterstützen den Vorwurf, dass der ADAC „umweltfeindliches Verhalten“ und „gemeingefährliche Raserei“ fördere (vgl. Spiegel 1998)


TRODE, Matthias (erdachter Name)

ADAC- Insider, arbeitete als Disponent in einem Pannenhilfe-Callcenter 

organisierte die Aufträge der „Gelben Engel“ und ordnete die Helfer den Pannen zu. Hierbei stellte sich heraus, dass der ADAC Mitglieder mit Assistance-Leistung (Kunden mit Mobilitätsgarantie) bevorzugt wurden und schnelle Hilfe bekamen: "Normale oder ADAC-Plus-Mitglieder mussten warten, wenn wir gleichzeitig Assistance-Kunden mit derselben Dringlichkeit reinbekamen" (vgl. SZ)


WEGENER, Wolf

ehemaliger Berlin-Chef des ADAC, ADAC-Generalsyndikus, Honorarkonsul von Monaco, 

schrieb die Polemik „Deutschland schafft das Auto ab“, führte seine Kanzlei in Potsdam, in der es ein kleines ADAC-Büro gab


WEßLING, Stefan

ehemaliges Mitglied der Geschäftsführung des ADAC

die einvernehmliche Trennung zwischen WEßLING und dem ADAC wurde am 25.02.2015 auf der ADAC Homepage bekanntgegeben. Aufgrund der Manipulationsaffäre beschloss WEßLING:  "Ich möchte die aktuelle Zäsur nutzen, um den Weg freizumachen für einen Reformprozess, der mit frischem Blick und neuen Ideen dem ADAC ein zeitgemäßes und zukunftssicheres Profil gibt"