Trierischer Volksfreund, 22.11.2007
von Christiane WOLFF
Kein Bauernopfer
Nachdem der öffentliche Druck zu groß geworden ist, bemüht sich die Handwerkskammer um Aufklärung. Vor einigen Wochen, als eine erste Recherche-Mail des TV dem UWZ zugespielt wurde, sah das noch anders aus: Ein Telefonrundruf unter den Kursteilnehmern sollte sicherstellen, dass nichts an die Öffentlichkeit dringt. Den Absolventen legte das UWZ nahe, sich gegenüber dem TV nicht zu äußern. Im gleichen Atemzug wurden die frisch gebackenen Energieberater offenbar gefragt, ob sie Interesse daran hätten, dass das UWZ ihre Adressen an potenzielle Kunden weiterleitet. Ein Schelm, der Böses dabei denkt?
Am liebsten würde die Handwerkskammer den fristlos entlassenen Mitarbeiter Paulsen für sämtliche Missstände im UWZ verantwortlich machen – vom Abrechnungsbetrug bis zur massiven Fehlorganisation der Weiterbildung. Doch daran, dass Paulsen über Monate schalten und walten konnte, wie es ihm beliebte, trägt nicht nur das UWZ Mitschuld. Dass tatsächlich sämtliche Qualitätsmanagement-Richtlinien der HWK versagt haben und die Kammer rein gar nichts von den Missständen mitbekommen hat, scheint eher unwahrscheinlich.
fcg/jac
Online am: 22.11.2007
Aktualisiert am: 11.01.2016
Inhalt:
- Die Vorgänge bei der Handwerkskammer Trier im Überblick
- So liefen die Recherchen
- ABC der Trierer Akteure
Tags:
Trierischer Volksfreund | Rheinland-Pfalz | Subventionsbetrug | Vetternwirtschaft
Auszeichnungen:
"Wächterpreis der Tagespresse" 2009