Marc RATH

„Auf der Kölner Journalistenschule wollte ich [Journalismus] gründlichst lernen.“

Schon in sehr jungen Jahren zieht es Marc Rath zum Journalismus. Seit der 7. Klasse arbeitet er bei der Schülerzeitung des Gymnasiums in Solingen. In der Zehnten ist er Chefredakteur. Noch in der Schule, in der 12. Klasse, geht es zum Solinger Tagesblatt wo er die Jugendredaktion Klartext mitgründet. Nach dem Abi wird die Feder, wenigstens kurzweilig, niedergelegt. Er will „die Zeitung ganzheitlich kennenlernen“. Hierzu soll eine Ausbildung zum Verlagskaufmann dienen.

Wiederaufgenommen wird die Feder in einer eher ungewöhnlichen Umgebung. Bei der Bundswehr. Die üblichen 15 Monate Grundwehrdienst verbringt Marc Rath im Kölner Heeresamt. Bei der Truppenzeitung. Darauf Folgen zwei Semester an der Belgischen Universität Wuppertal. Im Fach Wirtschaftswissenschaften. Nur zur Überbrückung. Im Oktober 1989 landet er wieder in Köln. Diesmal bei der Journalistenschule. Im Februar ´91 erhält er schließlich den Abschluss Jungredakteur Lokales.

„Ich wollte dann gerne in die damals fünf neuen Bundesländer“

Also startet Marc Rath erneut ins Berufsleben bei der Braunschweiger Zeitung. Als Redakteur schreibt er für die Lokalausgabe Haldesleben in Sachsen-Anhalt. Ein Jahr später, 1992, verschlägt es ihn dann zur Volksstimme. 6 Jahre bleibt er.

Im November ´98 zieht es ihn jedoch in die Politik. Als Pressesprecher. Erst beim Ministerium für Raumordnung und Umwelt, dann Wirtschaft. Weiterhin in Sachsen-Anhalt. Nach zwei Jahren führt ihn die Pressesprecher Karriere dann in die Wirtschaft. Zum Verband Forschender Arzneimittelhersteller (VFA) in Berlin.

Doch im Dezember 2002 kehrt Marc Rath zum Journalismus zurück. Erst als Redaktionsleiter Ruppiner Anzeiger (bis 2005) und dann als Chefredakteur Allgemeine Zeitung der Lüneburger Heide/Altmark. 2011 wird er Verantwortlicher Redionalredakteur Altmark der Magdeburger Volksstimme und schließlich 2013 Koordinator der Lokalredaktion und Mitglied der Chefredaktion. Außerdem war Marc Rath bis zu diesem Zeitpunkt 4 Jahre lang Mitglied im Projektteam Lokaljournalisten der Bundeszentrale für politische Bildung.

Dieses Briefwahlergebnis von Holger Gebhardt konnte so nicht legal zustande gekommen sein. Das hat mich herausgefordert - wobei ich diese Dimension nicht für möglich gehalten habe.“

Schon 2011 beweist er sein Gespür für brisante Geschichten. Eine Recherche über ein riskantes Landwirtschaftsprojekt der Uelzener Stadtwerke in der Ukraine bringt ihm den 2. Preis des Wettbewerbs „die spitze Feder“. Verliehen vom Steuerzahlerbund Niedersachesen/Bremen.

Die Stendaler Stadtratswahl im Mai 2014 führt dann schließlich zu einer von Marc Rath größten Geschichten. Das extrem hohe Briefwahlergebnis des Stadtrates Holger Gebhardt macht ihn stutzig. Marc Rath hakt nach. Außer ihm hat anfangs niemand, nicht einmal die Wahlhelfer, Verdacht geschöpft. Was er bei seinen Recherchen herausfindet ist nichts weniger als einer der größten Wahlbetrugsskandale seit der Wiedervereinigung. Es gelingt ihm dubiose Machenschaften der Stendaler CDU aufzudecken welche noch über den Wahlbetrug hinausgehen.

Unterschriftenfälschung und Drückerkollonnen mit falscher Identität kommen auch ans Tageslicht. Die brisante Geschichte, welche noch nicht ihr Ende gefunden hat, bescherte Marc Rath bereits den 3. Platz des Wächterpreises 2015. Es bleibt spannend wie die Geschichte um Holger Gebhardt ausgeh. Marc Rath jedoch kann sich schon jetzt des Dankes der Stendaler Bevölkerung sicher sein.

 

(Konst)

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