Der Abhörskandal der Telekom kurz gefasst
Das Jahr 2008 ist nicht nur das Jahr, in dem Detlef TIEGEL als Whistleblower über die Praktiken seines Call-Centers öffentlich Alarm schlägt, sondern auch das Jahr, in dem mehrere andere Skandale und Affären ans Tageslicht geraten, in denen es um illegale Weitergabe von Informationen und Daten bis hin zum gezielten Abhören oder Mitlesen von emails geht: bei der Deutschen Telekom AG, bei der Deutschen Bahn AG - Unternehmen, an denen der Staat (durch den Bund) immer noch relevante Mehrheits(aktien)anteile hält.
Wir haben die Praktiken der Telekom rekonstruiert. Auslöser: ein Bericht des Nachrichtenmagazins DER SPIEGEL am 26. Mai 2008.
Im Lauf der Zeit wurden immer weitere Einzelheiten bekannt: Abhören, Bespitzeln und Datenklau bei der Deutschen Telekom gehörten zu den regulären Usancen des Telekommunikationsdienstleistern. Die maßgeblichen Initiatoren dieser Aktionen, die man sonst auch 'Drahtzieher' nennt:
- Der ehemalige Postchef Klaus ZUMWINKEL, der wegen seiner steuerhinterziehenden Praktiken mit seiner liechtensteinischen Familienstiftung ins Gerede kam und deswegen verurteilt wurde
- sowie der Ex-Vorstand der Telekom, Kai-Uwe RICKE.
Die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen gegen diese beiden Manager sind noch nicht abgeschlossen.
Im vorliegenden Fall sind/waren es mehrere 'kleinere' Whistleblower', die den Skandal intern an die neue Unternehmensführung weitergemeldet hatten.
Dass DER SPIEGEL darüber informiert wurde, hängt weniger mit einem Whistleblower zusammen als dass eine der an den illegalen Praktiken beteiligte 'Sicherhitsfirma' für ihre (illegalen) Dienste Geld von der Telekom eintreiben wollte. Als diese sich weigerte, bekam DER SPIEGEL ein aufschlussreiches Fax zugeschickt...
Lesen Sie den ganzen Vorgang in der Chronologie einer illegalen Ausschnüffelung.
Online am: 04.11.2015
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