Jörg KLOTZEK


„Wir sind alles. Headliner, Producer, Fotografen, natürlich Texter, Layouter, wir sind sogar Lektoren, wir machen den so genannten Ganzseiten Umbruch.

Jörg KLOTZEK, der verdeckt an den Ermittlungen des „Ehrenämterkönigs“ arbeitete, ist stellvertretender Chefredakteur der Lokalredaktion Vilshofen. Sie ist mit 3 Vollzeitstellen zwar klein strukturiert, hat aber auch dadurch ihren Reiz: vielseitig und verantwortungsvoll. Während täglich über den lokalen Hühnerzüchter und die Sportvereine berichtet wird, muss eine solche Geschichte quasi zwischen Tür und Angel bearbeitet werden - „da sind solide Handwerker und keine Künstler gefragt“ resümiert Jörg KLOTZEK.

Der in Hof an der Saale geborene KLOTZEK, war 9 Jahre bei der Polizei, erst als Polizeikommissar, später als Oberkriminalkommissar tätig, konnte sich mit dem beamtenhaften aber nie wirklich identifizieren. „In Deutschland wird zu großen Teilen Kriminalität verwaltet, aber nicht so richtig bearbeitet.“ Und so begann KLOTZEK frei für einen Lokalteil der Süddeutschen Zeitung zu schreiben und bewarb sich dann mutig mit zwei Reportagen über Sport bei der PNP. Vermutlich aufgrund seiner Vita ist er dann zum Vorstellungsgespräch geladen worden: „So einen Vogel wollte sich der Chefredakteur mal persönlich anschauen.“ Nach KLOTZEK’s zweijährigem Volontariat suchte der heutige Chefredakteur der TZ in München einen Polizeireporter und so schloß sich der Kreis wieder zu KLOTZEK’s vor-vorangegangener Lebensstation.

Geschult in Vernehmungstechnik und –taktik, eine gute Portion Menschenkenntnis und nicht zuletzt sein ausgesprochener Sinn für Gerechtigkeit – damit hat sich Jörg KLOTZEK schon hier und da einen Namen gemacht; da wundert es dann nicht, dass sich ein Informant vertraulich mit brisanten Infos zu Klaus HUBER an ihn wendet. „Wir haben uns dazu entschlossen, meinen Namen anfangs heraus zu lassen“ weil ansonsten auf den Informanten geschlossen werden könnte und die Gefahr bestand, dass ausgerechnet Klaus HUBER diese Lücke schließt. So musste die Quelle völlig abgeschirmt werden. Zum einem ergibt sich dies schon allein wegen des Informantenschutzes, zum anderen haben viele aufgrund der hohen Arbeitslosenquote Angst um Ihre Arbeitsplätze. Wenn aber die „Selbstreinigung“ nicht mehr funktioniert, und zumindest die Gefahr besteht, dass ein Prüfungsgutachten verschwinden könnte oder die Aufsichtsgremien nicht mehr richtig in Einsatz kommen, dann ist es notwendig, dass jemand die Öffentlichkeit darauf aufmerksam macht, dass da jemand „gewisse Freiheiten für seine eigenen Zwecke missbraucht und nicht dafür zur Rechenschaft gezogen wird“.

Während auf CSU-Ebene gerne mal von „Rufmord“ die Rede ist, nimmt es KLOTZEK gelassen und mit einer notwendigen Prise Humor. Man müsse das verstehen und fast mit einer liebevollen Betrachtungsweise sehen - „Das ist hier einfach so. In dem Umfeld arbeiten wir auch den ganzen Tag.“ Dabei habe man ja keine Behauptungen aufgestellt, sondern lediglich deren eigenes Gutachten abgedruckt.Martin RIEDLAICHER und Jörg KLOTZEK haben sich eine ordentliche Portion Respekt eingefahren, dass sie sich an diese Geschichte herangetraut haben. Nach der Veröffentlichungsserie haben unzählige Bürger, bzw. Leser der PNP, angerufen und den beiden zu Ihrer Courage gratuliert.

joerg.klotzek(at)pnp(dot)de

(tf)

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