Das Buch zum Fall

Was passierte mit den Angehörigen der Opfer? Wie sind sie damit umgegangen, dass an einem Ort des Vertrauens wohlmöglich jahrelang getötet und geschwiegen wurde? Wie erlebten sie den Gerichtsprozess?

Judith ARLT, Schwiegertochter eines der Opfer, hat mir ihrem Mann aktiv am Prozess teilgenommen. In dihrem Buch „Entlassen nach Tod“ schildert sie unter anderem den Prozessablauf, ihre persönlichen Empfindungen und Gespräche mit dem Klinikpersonal.

Unüberlesbar und unüberhörbar: die Kritik an der „Mauer des Schweigens“ - niemand sagt etwas, alle schauen weg.

Dabei geht es auch um Hierarchien: Wer ist der Vorgesetzte von wem? Wer darf/kann/soll/muss wem gegenüber etwas sagen? Beziehungsweise: Wer getraut sich überhaupt, wem gegenüber etwas zu sagen? Und wer muss dann mit Maßnahmen rechnen, wenn er so etwas macht?

Judith ARLT (2008): Entlassen nach: Tod. Todesfalle Krankenhaus. Eine wahre Geschichte. mvg-Verlag, 192 S., 15,90 €

(JB)