Zweierlei passiert an diesem Tag:
Zum Ersten:
VW streicht die 1990 eingeführte „Vollversorgung“ für Mitarbeiter, die in die Politik wechseln.
Das Unternehmen bestätigt die bisherige Existenz dieser strittigen Konzernrichtlinie.
Unter öffentlichem Druck nennt VW die Namen von zwei Bundestags- und vier Landtagsabgeordneten der SPD, die zuletzt in den Genuss der Lohnfortzahlung kamen.
Es handelt sich um die Bundestags-Abgeordneten Jann-Peter JANSSEN, und Hans-Jürgen UHL, sowie die Abgeordneten des niedersächsischen Landtags Günter LENZ, Ingolf VIERECK, Hans-Hermann WENDHAUSEN , sowie Hans Joachim WERNER, der im bayerischen Landtag ein Mandat besitzt.
Die Beschäftigungsverhältnisse von JANSSEN, VIERECK und WENDHAUSEN ruhen seit dem 1. Januar. LENZ und UHL gehören dem Betriebsrat an, der noch nicht entschieden hat, wie künftig verfahren werden soll. WERNERS Arbeitsvertrag ruht seit September 2001. Er war Betriebsratschef bei der VW-Tochter Audi in Ingolstadt und hatte sich 2001 unter dem Druck öffentlicher Kritik an der Doppeltätigkeit zu diesem Schritt entschieden.
Sollte sich herausstellen, dass VIERECK und WENDHAUSEN für ihre Einkünfte keine Leistungen für VW erbracht haben, drohen den beiden Politikern massive Rückzahlungsforderungen. Nach dem Abgeordneten-Gesetz in Niedersachsen muss der Landtagspräsident Nebeneinkünfte ohne tatsächliche Gegenleistung zurückfordern.