ABC der Akteure in Sachen Engelwerk in Auerbach

Schwester BAUMRUKOVÁ, Miriam

Generaloberin der "Kongregation der Schulschwestern Unserer Lieben Frau"; lebt im tschechischen Mutterhaus des Ordens in Königgrätz.


BITTERLICH, Gabriele

1876 geboren; will von einem Engel den Auftrag erhalten haben, ihr erstes Buch "Das Reich der Engel, Teil A" zu schreiben; gründet 1961 das Engelwerk. Über BITTERLICH wird gesagt, sie erkenne jede Sünde, könne geweihte Hostien von anderen unterscheiden und sei Trägerin der Wundmale Christi. 1978 verstorben; ihr Nachfolger wird Georg BLASK.


BITTERLICH, Hansjörg

Sohn von Gabriele BITTERLICH, der Begründerin des Engelwerks; Repräsentant des Vereinten Apostolats im Geist Mariens (VAM). Einer ehemaligen Realschülerin Auerbachs nach, habe er Mitte der 80er im dortigen Kloster den Teufel mit Weihwasser ausgetrieben.


Schwester GERLINDE

Mitglied der "Kongregation Schulschwestern Unserer Lieben Frau"; Biologielehrerin für die zehnte Klasse an der Realschule Auerbach; hat keine Lehrbefugnis für das Fach Biologie. War von 1971-1975 selbst einmal Auerbacher Klosterschülerin und hat an den Exerzitien von MORSCHER teilgenommen; war Auslöserin des Schulbuchskandals, indem sie eigenhändig die ersten 14 Seiten zum Thema Sexualität und Fortpflanzung aus allen Biologiebüchern riss.


Pater HÖNISCH, Andreas

Gründer und Repräsentant der Katholischen Pfadfinderschaft Europas (KPE).


KPE

Katholische Pfadfinderschaft Europas. 1976 gegründet durch Andreas HÖNISCH.


Bischof Dr. KRENN, Kurt

Stand bis 2004 der Diözese St. Pölten vor; dort hat die Katholische Pfadfinderschaft Europas (KPE) ihren Sitz. Äußerte sich in der Vergangenheit lobend über den österreichischen Rechtspopulisten Jörg HAIDER. Gern gesehener Gast in Auerbach; kennt MORSCHER seit vielen Jahren. Klaus KÜNG ist seit 2004 der Nachfolger des umstrittenen KRENN; ursprünglich war KÜNG vom Vatikan als Visitator der Diözese St. Pölten eingesetzt worden, nachdem bekannt wurde, dass im dortigen Priesterseminar Kinderpornos kursierten und homoerotische Exzesse an der Tagesordnung waren.


Kreuzorden

Kurzform für: Orden der Regularkanoniker vom Heiligen Kreuz; gilt als geistige Elite des Engelwerks.


Bischof KÜNG, Klaus

Wird 2004 Nachfolger des umstrittenen St. Pöltener Bischofs Kurt KRENN; KÜNG war früher Regionalvikar des Opus Dei.


MEIER, Ludwig

Ministerialbeauftragter für die Realschulen in der Oberpfalz; spricht sich für Visiten zum Thema Sexualität in den Klassenstufen fünf, acht und zehn sowie für allgemeine Visiten und Gespräche an der Realschule Auerbach aus.


Pater MORSCHER, Heinrich

1929 geboren; 1954 wird er als Mitglied der Kongregation der Missionare vom kostbaren Blut zum Priester geweiht; kommt 1972 als Hausgeistlicher ins Auerbacher Kloster; seit 1985 Mitglied im Kreuzorden, der geistigen Elite des Engelwerks. Hat Auerbacher Schwestern mit Riten des Engelwerks vertraut gemacht; führte in der Realschule Auerbach Exerzitien zur Sittenlehre durch, war dort immer wieder Gast; nahm ausgewählten Mädchen die sog. „Lebensbeichte“ ab. Seit 2000 Mitglied der Diözese St. Pölten, sein dortiger Vorgesetzter war bis 2004 Bischof KRENN. 2002 wird MORSCHER seitens des Vatikans jede pastorale Tätigkeit in der Erzdiözese Bamberg untersagt. Fotos oder sonstige Bilder von MORSCHER gibt es nicht – er hält sich stets im Hintergrund und ist öffentlichkeitsscheu. Seit 2003 ist er Diözesanpriester in St. Pölten.


Schwester NICKL, Marcellina

Leiterin der Realschule zum Zeitpunkt des Schulbuchskandals; streitet jegliche Verbindungen zum Engelwerk und zu Pater Heinrich MORSCHER ab. Wird 2002 als Schulleiterin abgelöst.


OTT, Helmut

Bürgermeister von Auerbach und stellvertretender Vorsitzender des Zweckverbandes; bedauert das Ausscheiden der Schulschwestern aus dem Zweckverband (besteht aus dem Landkreis Amberg-Sulzbach, der Stadt Auerbach und dem Orden).


St. Pölten

Österreichische Diözese, die zur Kirchenprovinz Wien gehört; sie umfasst das westliche Niederösterreich. Hier hat die Katholische Pfadfinderschaft Europas (KPE) ihren Sitz. 2003 gründen mehrere in Auerbach ausgetretene Schulschwestern eine neue Kongregation unter dem Namen "Dienerinnen der Immaculata" in der Diözese St. Pölten; im gleichen Jahr wird MORSCHER Diözesanpriester in St. Pölten. Bischof KRENN stand bis 2004 der Diözese St. Pölten vor; sein Nachfolger ist Bischof KÜNG; ursprünglich war KÜNG vom Vatikan als Visitator der Diözese St. Pölten eingesetzt worden, nachdem bekannt wurde, dass im dortigen Priesterseminar Kinderpornos kursierten und homoerotische Exzesse an der Tagesordnung waren.


POPPENWIMMER, Marianne

Kämpft seit vielen Jahren gegen sektenähnliche Strömungen innerhalb der katholischen Kirche; ihre Tochter war 1984 in die Fänge des Engelwerkes geraten.


Pater PÜHRINGER, Richard

Hielt bis 1998 Exerzitien und Massenbeichten in Auerbach ab; Bundeskaplan der Katholischen Pfadfinderschaft Europas (KPE). Repräsentant der Ordensgemeinschaft Diener Jesu und Mariens (SJM); hatte Einfluss auf Realschüler in Auerbach.


SJM (Servi Jesu et Mariae)

Ordensgemeinschaft Diener Jesu und Mariens; 1988 gegründet; Repräsentant: Andreas HÖNISCH. Wird als Zweigorden des Kreuzordens eingestuft.


VAM

Vereintes Apostolat im Geist Mariens; 1990 gegründet; Repräsentant: Hansjörg BITTERLICH. Engelwerk, KPE und SJM sind unter der Dachorganisation VAM zusammengeschlossen.


Dr. WAGNER, Hans

Zur Zeit des Schulbuchskandals Landrat (CSU) des Landkreises Amberg-Sulzbach und Vorsitzender des Zweckverbandes; hat den Auerbacher Schwestern bis zuletzt den Rücken gestärkt. 2002 geht er in den Ruhestand und Armin Nentwig (SPD) wird Landrat und übernimmt sein Amt als Vorsitzender des Zweckverbandes.


Schwester WIESNET, Blandine

Ordensoberin von Auerbach zum Zeitpunkt des Schulbuchskandals; sie stand im Verdacht, zusammen mit dem Geistlichen Pater Heinrich MORSCHER für die Verbreitung von leibfeindlichen und Teufel verdammenden "Engelwerk"-Thesen innerhalb und außerhalb des Klosters einzutreten. Auf Anordnung von Rom wird sie 2002 entmachtet und durch die als weltoffen geltende Lucilla Hauser ersetzt.


ZWECKVERBAND Realschule Auerbach

Die Realschule wird von einem Zweckverband geführt, an dem der Landkreis Amberg-Sulzbach, die Stadt Auerbach und der Orden beteiligt sind. Der Landkreis Amberg-Sulzbach- und somit der Steuerzahler- ist zu 90% Sachaufwandsträger des Zweckverbandes. 
Der Orden hat das Schulgebäude an den Zweckverband vermietet und besitzt durch diesen Umstand einen großen Einfluss auf die öffentlich betriebene Schule.


(MM)