Dokumente

Wie in Leipzig die Planungen und Aktionen vorangetrieben wurden, lässt sich auch aus einigen ausgewählten Dokumenten ersehen, die natürlich nicht für die Öffentlichkeit bestimmt waren. Trotzdem kamen sie ans Tageslicht.

Beispiel 1

Leipzig hat knapp 500.000 Einwohner (nach oben aufgerundet). Das IOC berücksichtigt üblicherweise immer nur Städte mit mehr als 1 Mill. Einwohnern als ernstzunehmende Kandidaten. Das wussten auch die Leipziger Planer. Daher offenbar diese Bitte des Leipziger OB Tiefensee an alle, ein klein wenig zu übertreiben:

 

Quelle: Protokoll der 3. Aufsichtsratssitzung der Bewerbungskomitee Leipzig 2012 GmbH v. 30.8.2003

Beispiel 2

Dass die Misswirtschaft den meisten Verantwortlichen bekannt und klar war, belegt dieses Dokument. Es ist eine Passage aus einem Aufsichtsratsprotokoll, das sich mit einem der internen Prüfberichte beschäftigt, und zwar dem Prüfungsbericht, der in der Staatskanzlei in Dresden angefertigt wurde:

Beispiel 3

Wie wenig bestimmte Politiker Grundprinzipien von Demokratie, Transparenz und Pressefreiheit anerkennen, können Sie hier nachlesen – aus einer Anmerkung des Bundesinnenministers, der bekanntermaßen ein ausgesprochener Hardliner gegen jegliche Art von Informationsfreiheit ist. Er hatte deswegen 2002 vom journalistischen „netzwerk recherche“ (www.netzwerk-recherche.de) auch die „Verschlossene Auster“ zugesprochen bekommen. Dies ist eine öffentliche Neagtivauszeichnung. Hier die Protokollpassage von Otto Schily:

Quelle: Protokoll der. 4. Aufsichtsratssitzung v. 18.10.2003, also 3 Tage nach dem Beginn der Berichterstattung in der Berliner Zeitung

Beispiel 4

Die zunächst verleugneten, später eingestandenen Provisionen an die Fa. SCI
a) In dem folgenden Brief des Olympia-GmbH-Geschäftsführers Dirk Thärichen an Burkhard Jung ist klar zu ersehen, das Jung einer Provisionszahlung (15%) zugunsten der Fa. SCI zugestimmt hatte:
Brief Thärichen an Jung

b) Nachdem die Berliner Zeitung am 5.1.2003 unter der Überschrift „Nicht ganz offiziell - Ein Abkommen zwischen Leipzig und der Olympia GmbH verlagert die Krise tief hinein ins Rathaus des Wolfgang Tiefensee“ weitere Details berichtet hatte, gab Burkhard Jung noch am gleichen Abend folgende Eidesstattliche Erklärung vor dem Rechtsamt der Stadt Leipzig ab, in der er seine Zusage für die fragliche Provision neu interpretiert, um den Vorwurf der Lüge abzuwehren:
Eidesstattliche Erklärung

 

Weitere Dokumente zum Thema:


Oberbürgermeister der Stadt Leipzig verfasst Brief an Herrn Ministerpräsidenten Prof. Dr. Milbrack.
2WP05_Dok01.pdf  

Aktenausdruck der Einstellungsgründe im Verfahren.
2WP05_Dok04_StA-stell-ein.pdf 

Provisionen der Sport Consulting International GmbH  (SCI).
030103_Dok.pdf  

Stellungnahme von Burkhard Jung zu den Vorwürfen der Berliner Zeitung und Süddeutschen Zeitung.
EV_Burkhard_JUNG.pdf