ABC der wichtigsten Akteure
BODE, Harro, Dr.-Ing
Vorstand und t.w. auch Vorstandsvorsitzender des Ruhrverbands – jener Institution, die für die Kläranlagen an der Ruhr zuständig ist. Kann deshalb Dr. Harald FRIEDRICH nicht besonders gut leiden.
BODE war längere Zeit Honorarprofessor an der Uni in Hannover bei der Fakultät Bauingenieurwesen und Geodäsie. Dort hatte er auch studiert.
Hielt oft und gerne Vorträge, um deutlich zu machen, dass Harald FRIEDRICH mit seinen Forderungen und Erklärungen völlig daneben liegt. Zum Beispiel auf dem 3. Ruhrverbands-Forum im Juni 2004
DELPINO, Dorothea
Referatsleiterin im MUNLV, die von Harald FRIEDRICH selbst eingestellt wurde. Gehört zu den emsigsten Angestellten im Umweltministerium, die alles, was sich irgendwie zusammenkratzen lässt, gegen FRIEDRICH als belastendes Material zusammenstellt. So durchsucht sie beispielsweise in FRIEDRICH’s Abwesenheit und mit Kenntnis und Billigung von Staatssekretär Dr. SCHINK die Akten und den Computer von FRIEDRICH und berichtet dem Staatssekretär über ihre "Ermittlungen". Die Ermittlungsvorwürfe gegen FRIEDRICH beruhen hauptsächlich auf den Aussagen von ihr.
Darüber wundert sich auch der Vorgesetzte des ermittelnenden Kriminalhauptkommissars LECH (s.u.), der den ersten Ermittlungsbericht zu diesem Punkt so kommentiert bzw. die Frage stellt, ob sie die Ermittlungen geführt habe:
EXNER, Dr.med. Martin
Professor am Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit (IHÖG) an der Universität Bonn und Vorsitzender der neuen Trinkwasserkommission. Unterstützt FRIEDRICH’s Vorhaben zur Einführung von Membran-Filtern. Außerdem beginnt er mit FÄRBER ein neues Projekt - toxikologische Wasseruntersuchungen im Rhein und Nebenflüssen von Bonn. Sie suchen insbesondere auch das giftige PFT
FÄRBER, Dr. Harald
Professor am Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit (IHÖG) an der Universität Bonn. Beginnt mit EXNER das neue Projekt – s.o.
FRIEDRICH, Dr. Harald Hans
Ehemaliger Abteilungsleiter IV im MUNLV, Hauptfigur in der Geschichte
FROBEL, Jens
Oberstaatsanwalt bei der Generalstaatsanwaltschaft in Düsseldorf. Kontrolliert im Auftrag seines Chefs, des Generalstaatsanwalts Gregor STEINFORTH, alle Akten und den gesamten Ermittlungsvorgang des Wuppertaler Oberstaatsanwalts MEYER. Stellt dabei viele ‚unsachgemäße’ Vorgehensweisen fest
FROTSCHER-HOOF, Dr. Ulrike
Referatsleiterin im MUNLV bzw. in Harald FRIEDRICH’s Abteilung. Gehört ebenfalls zu den ausgesprochen emsigen ‚Ermittlern’ gegen Harald FRIEDRICH und damit zu den Hauptbelastungszeugen im Ermittlungsverfahren.
GÜNTHER, Dr. Jörg-Michael
Referatsleiter im MUNLV bzw. dort in der Zentralen Abteilung I, die u.a. für Personal zuständig ist. Bereitet den ersten Termin, zu dem sich Kriminalbeamte aus dem LKA angesagt haben, außerordentlich gründlich vor. Stellt an diesem Tag auch sogleich die allererste Strafanzeige gegen Dr. Harald FRIEDRICH:
Moniert darüber hinaus die Reisekostenabrechnungen von FRIEDRICH und reagiert überhaupt auf alle Nachfragen seitens der Ermittlungsbehörden mit außerordentlichem dienstlichem Eifer
HERMANNS, Johannes
ehemaliger Leiter des Dezernats 15 des LKA und bewährter Kriminalbeamter. Er liest LECH’s Ermittlungsbericht über FRIEDRICH nur bis zur Seite 69 und ist mit der Arbeit nicht zufrieden. Er gibt ihn mit Fragen und Anmerkungen zurück an LECH, verfolgt aber nicht mehr dessen Antworten, weil er zwischenzeitlich versetzt wird
HÖRSGEN, Dr.-Ing. Bernhard
Vorstand der Gelsenwasser AG, dem größten Trinkwasserversorger in NRW. Wollte – zunächst - kein Geld für neue Filteranlagen ausgeben. War sauer auf Harald FRIEDRICH, als der die Dinslakener Bürgermeisterin in ihrem Vorhaben unterstützte, kein Trinkwasser von Gelsenwasser zu kaufen, sondern die eigenen Wasserquellen – und vorräte mit einer hochmodernen Nanofiltrationsanlage selbst zu nutzen. Setzte sich unmittelbar bei UHLENBERG dafür ein, FRIEDRICH in die Wüste zu schicken:
HÖHN, Bärbel
Umweltministerin von NRW von 1995-2005 (Vorgängerin von UHLENBERG). FRIEDRICH kommt auf Wunsch von HÖHN ins Umweltministerium NRW.
IRMER, Dr. Hans-Jürgen
(Ehemaliger) Präsident des Landesumweltamtes und hält wenig von FRIEDRICH’s Vorhaben, die Trinkwasserversorgung zu optimieren bzw. Kläranlagen zu modernisieren. Arbeitet eng mit Staatssekretär SCHINK zusammen
KUMPA, Christoph
Staatsanwalt bei der StA Düsseldorf. Bei ihm landete das Fax der Deutschen Presseagentur (dpa) mit den drei Zeitungsberichten über den gekündigten Harald FRIEDRICH; trat deshalb als Zeuge im PUA auf
LECH, Eckhard
KHK im Dezernat 15 des LKA und Mitglied der Ermittlungskommission „Stuhl“. Er führt dort die Feder.
Ermittelt recht emsig gegen Harald FRIEDRICH, nimmt alles ernst, was ihm die im Umweltministerium ebenfalls emsigen Angestellten so alles über Harald FRIEDRICH meinen mitteilen zu müssen, und übersieht dabei offenbar so gut wie alles, was FRIEDRICH entlasten bzw. was an Informationen vielleicht garnicht Hand und Fuß haben könnte. Stellt nach über einjähriger emsiger Ermittlungsarbeit seinen Ermittlungsbericht zusammen, den sein Vorgesetzter nur anfängt zu lesen und dann abbricht – u.a mit der Frage: “Warum finde ich in den Abhandlungen keine konkreten Auseinandersetzungen mit den Fragen, wer welche Tathandlungen vorgenommen hat, wer konkret die relevanten Auftragsvergaben wie bearbeitet hat?“. Auf Seite 58 platzt dem Vorgesetzten die Hutschnur: "Einen solchen Unfug habe ich schon lange nicht mehr gelesen!"
Hier lesen Sie den Ermittlungsbericht von KHK LECH – mitsamt den (sehr vielen) Anmerkungen und Fragen seines Vorgesetzten:
Die Ergebnisse dieses Berichts werden dennoch von der Wuppertaler Staatsanwaltschaft (OStA MEYER) als Grundlage genommen, Überwachungs- und Abhörmaßnahmen sowie U-Haft für Harald FRIEDRICH zu beantragen
MERTSCH, Dr. Victor
Referatsleiter im MUNLV, will später aber aufgrund der Gefahr sich selbst zu belasten nicht als Zeuge im Ermittlungsverfahren gegen FRIEDRICH aussagen
MEYER, Ralf
Oberstaatsanwalt bei der StA Wuppertal und Herr des strafrechtlichen Ermittlungsverfahrens gegen FRIEDRICH. Er stützt sich vor allem auf die Fleißarbeit des LKA-Kriminalbeamten Eckhard LECH. Unter MEYER's Leitung werden - von der Ermittlungsrichterin abgesegnet - auch FRIEDRICH’s Telefonate abgehört.
Generalstaatsanwalt STEINFORTH in Düsseldorf wird MEYER später schlechte Aktenkenntnis und indirekt ein „Tunnelblick“ bei seinen Ermittlumgen vorwerfen
MUNLV
Abkürzung für Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, kurz: Umweltministerium. Hier können Sie das Organigramm zu Zeiten von Bärbel HÖHN und hier die Organisationsstruktur unter Eckhardt UHLENBERG studieren
OPDENSTEINEN, Peter
KOR (Kriminaloberrat) und Leiter des Dezernats 15 des LKA und Nachfolger von KOR HERMANNS (dieser wechselt seinen Posten). Er erhält keine Einführung im Fall FRIEDRICH und erfährt auch nichts von dem mangelhaften Ermittlungsbericht von KHK LECH und auch zunächst nichts von der handfesten Kritik seines Vorgängers an LECH’s Bericht.
PINNEKAMP, Ludgerus, Dr.
Professor für Siedlungswasserwirtschaft und Siedlungsabfallwirtschaft an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) in Aachen. Auftragnehmer von FRIEDRICH’s Gutachten. Wird deshalb ebenfalls der Korruption und Untreue beschuldigt
PUDENZ, Winfried
ehemaliger Abteilungsleiter I im MUNLV. Fordert Referatsleiter GÜNTHER handschriftlich auf, gezielt Informationen über FRIEDRICH zu finden und zu sammeln
REMMEL, Johannes
Mitglied des Landtags und Parlamentarischer Geschäftsführer der Grünen Fraktion im Düsseldorfer Landtag - Lauschopfer bei den TKÜ-Maßnahmen gegen FRIEDRICH
RÜTTGERS, Jürgen
Mitglied der CDU und Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen in der Zeit von 2005 bis 2010. Machte im Wahlkampf und zu Zeiten eines ausgesprochenen Ingenieurmangels in Deutschland Reklame mit dem sinnigen Wahlslogan “Kinder statt Inder“.
Erhielt im Rahmen der Auseinandersetzungen zwischen der Wasserwirtschaft und Harald FRIEDRICH z.B. die Beschwerde der Gelsenwasser AG über FRIEDRICH
SCHINK, Dr. Alexander
Staatssekretär des MUNLV und wichtigster Mann von UHLENBERG. Er veranlasst das Durchsuchen und Sammeln von FRIEDRICHS Akten und seinem Computer. Er leitet später auch die arbeitsrechtlichen Schritte gegen FRIEDRICH ein
SCHRAVEN, David
Fester freier Journalist, u.a. für die Welt am Sonntag (WamS) und wichtiger Helfer und Publikmacher im Fall FRIEDRICH – er ging den Dingen regelmäßig auf den Grund und ließ sich nicht von halbseidenen Pressemitteilungen des UHLENBERG-Ministeriums blenden. Erhielt für seine Berichte und hartnäckigen Recherchen im Jahr 2008 den dritten Wächterpreis der Tagespresse: www.ansTageslicht.de/PFT
STEINFORTH, Gregor
Generalstaatsanwalt bzw. Chef der Generalstaatsanwaltschaft in Düsseldorf.
Er sorgt dafür, dass ihm die gesamten Akten von Oberstaatsanwalt MEYER in Wuppertal vorgelegt werden, um sich selbst ein Bild zu machen von den Vorwürfen. Auslöser ist der Bericht des Welt am Sonntag-Journalisten David SCHRAVEN vom 10. August 2008, in dem er berichtete, dass im Zusammenhang mit den Ermittlungen gegen Harald FRIEDRICH auch der Landtagesabgeordnete Johannes REMMEL von der GRÜNEN, abgehört worden war – Abgeordnete sind sogenannte Berufsgeheimnisträger und dürfen nicht belauscht werden. STEINFORTH mag es kaum glauben und schaltet deswegen auch sofort das Justizministerium ein. Damit löst er letztlich die Einstellung aller Ermittlungsverfahren gegen FRIEDRICH und alle anderen Beschuldigten aus
UHLENBERG, Eckhard
Minister für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (CDU). Stellt ganz offen wirtschaftliche Interessen vor Umweltbelangen: „Privat vor Staat“. So ist auch seine Rolle bezüglich FRIEDRICH, denn UHLENBERG ist gegen eine Modernisierung der Wasseranlagen – das würde nur zusätzliches Geld kosten und die Wasserwirtschaft belasten. Schickt bei allen Aktionen gegen FRIEDRICH seinen mit ihm persönlich befreundeten Staatssekretär Dr. Alexander SCHINK vor, der ihm dann auch immer persönlich Bericht erstattet, z.B. mit diesem Schreiben an den “lieben Eckhardt“:
WEISS, Sabine (CDU)
Bürgermeisterin von Dinslaken, erkundigt sich bei FRIEDRICH über neue Filtertechniken, worin Harald FRIEDRICH sie bestärkt und sich deshalb den Unmut von Gelsenwasser auf sich zieht
(CM)
Online am: 04.11.2015
Inhalt:
Harald FRIEDRICH und das (schlechte) Trinkwasser aus der Ruhr
- Die Geschichte von Dr. Harald FRIEDRICH im Überblick
- Ausführliche Chronologie: nur der wichtigsten Ereignisse in Sachen Harald FRIEDRICH
- Der erste Konflikt von Harald FRIEDRICH: Die Kläranlagen an der Ruhr
- PFT und andere 'leckere' Substanzen im Trinkwasser
- Der zweite Konflikt um Harald FRIEDRICH: Trinkwasserprobleme in Dinslaken und eine saubere Lösung
- Trinkwasser(qualitäten) in Deutschland. in NRW und an der Ruhr
- Wasseraufbereitungstechnologien und wirtschaftliche Interessen
- Strukturen der Wasserwirtschaft
- Lauschangriff auf Harald FRIEDRICH und "TKÜ": Wie Staatsanwaltschaft und LKA in NRW u.a. auch Landtagsabgeordnete abhören
- Generalstaatsanwalt versus Staatsanwalt in Sachen Harald FRIEDRICH
- Der parlamentarische Untersuchungsausschuss um Harald FRIEDRICH
- ABC der wichtigsten Akteure
- Gespräch mit Harald FRIEDRICH
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