"Operation Stinktier": Wie ein Zementkartell einen unliebsamen Konkurrenten platt machen will

Kartelle in diesem Gewerbe sind fast so alt wie die Menschheit, soweit sie mit diesem Baustoff arbeitet. Doch dieser Fall ist ungewöhnlich: Einen unbequemen Teilnehmer platt zu machen, weil der nicht mehr mitmachen will.  


Die "Operation Stinktier" im Überblick

Der Code "Operation Stinktier" stand für die Bestrafung eines Aussteigers aus einem großen Zementkartell: Der Aussteiger sollte von allen anderen zerschlagen werden. Geklappt hat das nicht. Die Tageszeitung Die Welt begann eine Serie und legte diese Pläne offen - jetzt war das Vorhaben geplatzt. Frank SEIDLITZ, Welt-Redakteur, erhielt dafür 2005 einen "Wächterpreis der Tagespresse" zuerkannt. Die juristischen Folgen: Schadensersatzprozesse wegen überhöhter Preise. Geklappt hat das bisher nicht. Anders bei den allgemeinen Folgen: Das Bundeskartellamt verhängt seither nicht mehr kleinere Geldbußen, sondern richtig saftige 'Strafen' in Millionenhöhe. Als Abschreckung. Denn Kartelle sind sozialschädlich: für die Menschen und die Wirtschaft.

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So liefen die Recherchen in Sachen Zementkartell

"Damals arbeitete ich noch als Freier Mitarbeiter neben meinem Studium bei einer Lokalzeitung vor Ort. Investigative Artikel standen hier nicht unbedingt auf der Tagesordnung," beginnt der Autor sein Making-of. Ein klassischer Artikel über einen Tonkrug und ein Gespräch mit einem Rentner darüber werden zum Auslöser für die Enthüllungen.

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Kleine Chronologie der Zementkartelle

Kartelle, also Preisabsprachen und Marktaufteilungen zu Lasten der Kunden und der Verbraucher, gibt es schon seit langem. In der Zement- und Betonindustrie eigentlich schon immer. Hier ein Rückblick auf die letzten 50 Jahre - bis heute.

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ZEMENT: ein Branchenbild

Zement, gewonnen aus Kalkstein und Ton, ist – neben Kies, Sand und Wasser - das wichtigste Vorprodukt zur Herstellung von Beton - u.a. für Transportbeton. Lange kann man den nicht 'spazierenfahren'. Dann wird er hart und fest, lässt sich nicht mehr aus dem Laster entfernen. Einer der Gründe für (Gebiets)Absprachen. Aber es gibt noch andere.

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Kartelle und Kartellamt

Genau genommen ist der Name völlig falsch: nicht Kartellamt, sondern Anti-Kartellamt müsste die Behörde heißen. Kartelle stellen illegale Preisabsprachen dar und behindern den Wettbewerb, der in einer freien Marktwirtschaft das A & O des Wirtschaftslebens ist. Im Gegensatz zu anderen Behörden arbeiten hier v.a. ausgesprochen engagierte Beamte, die tun, was sie können. Und wozu man sie lässt.

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Was kann man tun? Die Kronzeugenregelung

Für Aussteiger, die sozialschädlichen Kartellen ein Ende setzen (wollen).

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