Zu dieser Zeit kommt ein anderer junger Molekularbiologe ins Parallelteam, ein „Pipettierknecht“, wie HERRMANN's (Noch)-Geliebte „Prof. Dr.“ Marion Brach ihre Untergebenen zu bezeichnen pflegt: Dr. Eberhardt HILDT.
Als HERRMANN diesen für sich abwerben will, weil er mit seiner „Ex“ gerade auf Kriegsfuß steht und abfällige Bemerkungen über sie macht, u.a. dass es in ihren Veröffentlichungen viele „Unregelmäßigkeiten“ gebe, nimmt sich HILDT die letzte Fachpublikation von Marion BRACH vor, der gerade im renommierten „Journal of Experimental Medicine“ erschienen war. Kein Zweifel: Eine wichtige Abbildung kann beim besten Willen nicht den realen Versuchsergebnissen entsprechen.
Als HILDT seine „Professorin“ daraufhin anspricht, streitet sie nichts ab, verspricht sogar, den fraglichen Artikel zurückziehen zu wollen. Doch das geschieht nicht. Stattdessen tauchen BRACH und ihr wieder vereinter Lover, Friedhelm HERRMANN, jetzt bei HILDT auf und versuchen ihn einzuschüchtern, drohen mit einer Klage wegen übler Nachrede.
HILDT recherchiert indes weiter, besorgt sich die originalen Laborunterlagen von einem ehemaligen Kollegen: Kein Zweifel, die von BRACH veröffentlichten Daten sind ein Fake. Und einiges andere von HERRMANN ebenfalls. Als HILDT mit diesen Informationen zu „Professor Herrmann“ geht, droht der erneut: Er werde ihn „platt machen“, sollte er seine Anschuldigungen publik machen.
Der junge Molekularbiologe lässt sich nicht einschüchtern – Wissenschaft muss ehrlichen Standards genügen. HILDT wendet sich an seinen früheren Doktorvater und weiht ihn in seine Erkenntnisse ein. Der erkennt das Problem sofort, holt sich einen weiteren Experten hinzu, die jetzt beide wissenschaftsintern Alarm schlagen und die fraglichen Universitäten einschalten, an denen HERRMANN und BRACH gelehrt hatten, sowie die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG).
Jetzt lässt sich nichts mehr aufhalten: Rund 100 Publikationen von HERRMANN werden als manipuliert enttarnt. HERRMANN und BRACH werden die Professorentitel aberkannt, aber nicht vor Gericht gestellt.
Der junge Wissenschaftlier Dr. Eberhard HILDT macht trotzdem Karriere. Er erhält eine „Professur für Molekulare Medizinische Virologie“ an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Heute ist er Abteilungsleiter für Virologie am Paul-Ehrlich-Institut in Langen.