Die Berichte der Kölnischen Rundschau, 07.01.2016
von Thorsten MOECK
Was die Behörden verbessern wollen
Stadt und Polizei haben schon für Karneval ein Maßnahmenpaket angekündigt - Eine Übersicht
Was soll sich bei künftigen Großfeiern ändern?
Stadt und Polizei wollen schon Weiberfastnacht deutlich mehr Personal auf die Straße schicken. Die Zahl der angeforderten Beamten hänge von der Beurteilung der Sicherheitslage und der Auswertung früherer Karnevalseinsätze zusammen. Beim Straßenkarneval waren auch in den vergangenen Jahren stets Hundertschaften aus mehreren Städten im Einsatz. Die Zahl der Taschendiebstähle steigt Karneval in der Regel stark an, laut Polizei reisen viele der Täter eigens zur Begehung der Straftaten nach Köln an.
Wie wird die Sicherheit auf Plätzen erhöht?
Die Stadt will dafür sorgen, dass große Plätze durch Scheinwerfer ausgeleuchtet werden, um das Sicherheitsgefühl zu erhöhen. Zugleich plant die Polizei den Einsatz von Teleskop-Kameras, die zur Ausrüstung der Bereitschaftspolizei gehören und sonst bei Demonstrationen eingesetzt werden. Die Kameras sollen nicht in erster Linie der Identifizierung von Straftätern dienen, sondern das Erkennen von Gruppenbildungen und Bewegungen in der Masse ermöglichen. Aus der "Bademeister-Position" wolle man sich einen besseren Überblick verschaffen und mobile Trupps zielgerichtet durch die Menge dirigieren. Die Lage soll auch verstärkt von Zivilfahndern erkundet werden. Deren Zahl soll an den Karnevalstagen stark erhöht werden.
Wie können Täter aus Köln ferngehalten werden?
Taschen- und Trickdiebe, die bereits durch Straftaten aufgefallen sind, sollen an Weiberfastnacht mit Meldeauflagen und Bereichsbetretungsverboten belegt werden. Die rechtlichen Anforderungen an solche Maßnahmen sind jedoch hoch, wie die Polizei betont. Täter, die in der Silvesternacht Frauen beraubt und belästigt haben, konnten noch nicht ermittelt werden. An den kommenden beiden Wochenenden will die Polizei auf den Ringen deutlich mehr Personal einsetzen, weil hier Trickdiebe aus Nordafrika seit etwa zwei Jahren immer wieder Straftaten verüben und nachts betrunkene Kneipengäste oder Discobesucher beraubt haben.
Welche Aufgaben will die Stadt übernehmen?
Bei Veranstaltungen wie der Silvesterfeier gibt es - anders als bei den Kölner Lichtern oder anderen Festen - keinen offiziellen Veranstalter. Diese Rolle will die Stadt übernehmen. Erforderlich wird dadurch die Erstellung eines Sicherheitskonzepts, zu dem die Beurteilung des Einsatzes, die Benennung von Personalstärken und Fluchtwegen gehört. Zur Koordinierungsgruppe, die solche Einsätze vorbereitet, werden Vertreter von Polizei, Feuerwehr, Ordnungsamt und anderen Ämtern gehören. Karneval kontrollierte das Ordnungsamt bislang vor allem das Jugendschutzgesetz, verwarnte Wildpinkler und achtete auf die Einhaltung des Glasverbots.
Online am: 07.01.2016
Aktualisiert am: 05.05.2017
Inhalt:
- Unglaubliche Ereignisse einer Silvesternacht und ihre Folgen: ein Überblick
- Die Chronologie aller Ereignisse der Silvesternacht
- 3 Medien machen alles öffentlich: das Making-of dreier Redaktionen
- Der parlamentarische Untersuchungsausschuss "Kölner Silvesternacht"
Tags:
EXPRESS | investigativ | Köln | Kölner Stadt-Anzeiger | Kölnische Rundschau | Nordrhein-Westfalen | Parlamentarischer Untersuchungsausschuss | Polizei
Auszeichnungen:
"Wächterpreis der Tagespresse" 2017
Die Menschen hinter dieser Geschichte:
- Joachim FRANK
- Janine GROSCH, Kölner Stadtanzeiger
- Christopher HEYER, Video EXPRESS
- Christian HÜMMELER, Kölner Stadt-Anzeiger
- Fabian KLASK, Kölner Stadtanzeiger
- Jens MEIFERT, Kölnische Rundschau
- Oliver MEYER, EXPRESS in Köln
- Peter PAULS, Kölner Stadtanzeiger
- Detlef SCHMALENBERG
- Stefan SOMMER, Kölnische Rundschau
- Tim STINAUER, Kölner Stadtanzeiger
- Daniel TAAB, Kölnische Rundschau
- Gerhard VOOGT, EXPRESS in Köln
- Christian WIERMER, EXPRESS in Köln
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