Die Berichte des Kölner Stadt-Anzeiger, 02.01.2016
Polizei Köln geht von 40 verschiedenen Tätern aus
2. Januar (Samstag), 13:41
Die Polizei hat eine Ermittlungsgruppe eingerichtet, um die sexuellen Übergriffe auf Frauen in der Silvesternacht rund um den Hauptbahnhof aufzuklären. Mehr als 30 Opfer haben bereits Anzeige bei der Polizei erstattet. Nach Informationen des "Kölner Stadt-Anzeiger" gehen die Ermittler von mehr als 40 verschiedenen Tätern aus, die sich aber untereinander kennen. Bislang wurde jedoch noch keiner sicher identifiziert, auch Festnahmen gab es bisher nicht.
Bei den Tätern soll es sich um polizeibekannte junge Männer handeln, die seit vielen Monaten in der Innenstadt und in den Amüsiervierteln wie der Zülpicher Straße Taschen- und Trickdiebstähle sowie Raubüberfällen begehen. Opfer und Zeugen sprachen der Polizei gegenüber von Männern nordafrikanischen Aussehens.
In der Nacht zum Freitag sollen sie aber nicht wie üblich alleine oder zu zweit aufgetreten sein, sondern in einer großen Gruppe. Im Bereich Alter Wartesaal/Hauptbahnhof/Domplatte sollen sie Frauen übel beleidigt, sie verhöhnt, eingekreist und beraubt haben.
Beim "Kölner Stadt-Anzeiger" meldete sich tags darauf eine 22-Jährige und schilderte, die Täter hätten sie und ihre Freundin massiv körperlich bedrängt und sexuell belästigt. Den anderen Opfern soll es ähnlich ergangen sein. Es gelang den Räubern, im Gewühl unterzutauchen, bevor Polizisten sie ausfindig machen konnten.
Gerüchte in Internetforen, wonach es sich bei den Tätern um Flüchtlinge handeln soll, wies die Polizei auf Anfrage zurück. Ein Ermittler sagte: "Die bisherigen Hinweise gehen deutlich in Richtung polizeibekannte Intensivtäter, mit Flüchtlingen haben die nichts zu tun."
Videoaufnahmen werden ausgewertet
Zur Klärung der Taten und Tatzusammenhänge sollen Videoaufnahmen ausgewertet werden. Weitere Geschädigte, die sich in der Silvesternacht am Bahnhofsvorplatz und um den Dom in der Zeit zwischen Mitternacht und vier Uhr aufgehalten haben und noch keine Anzeige erstattet haben, werden gebeten sich mit der Polizei in Verbindung zu setzen. Hinweise nimmt das Kriminalkommissariat 12 unter der Rufnummer 0221/ 229-0 oder per E-Mail an poststelle.koeln@polizei.nrw.de entgegen.
Online am: 02.01.2016
Aktualisiert am: 04.05.2017
Inhalt:
- Unglaubliche Ereignisse einer Silvesternacht und ihre Folgen: ein Überblick
- Die Chronologie aller Ereignisse der Silvesternacht
- 3 Medien machen alles öffentlich: das Making-of dreier Redaktionen
- Der parlamentarische Untersuchungsausschuss "Kölner Silvesternacht"
Tags:
EXPRESS | investigativ | Köln | Kölner Stadt-Anzeiger | Kölnische Rundschau | Nordrhein-Westfalen | Parlamentarischer Untersuchungsausschuss | Polizei
Auszeichnungen:
"Wächterpreis der Tagespresse" 2017
Die Menschen hinter dieser Geschichte:
- Joachim FRANK
- Janine GROSCH, Kölner Stadtanzeiger
- Christopher HEYER, Video EXPRESS
- Christian HÜMMELER, Kölner Stadt-Anzeiger
- Fabian KLASK, Kölner Stadtanzeiger
- Jens MEIFERT, Kölnische Rundschau
- Oliver MEYER, EXPRESS in Köln
- Peter PAULS, Kölner Stadtanzeiger
- Detlef SCHMALENBERG
- Stefan SOMMER, Kölnische Rundschau
- Tim STINAUER, Kölner Stadtanzeiger
- Daniel TAAB, Kölnische Rundschau
- Gerhard VOOGT, EXPRESS in Köln
- Christian WIERMER, EXPRESS in Köln
Berichterstattung in den Medien:
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