Sally HESS, der durch HORTEN sozusagen enteignete Besitzer des "Kaufhauses Hess" in Wattenscheid, verlässt seine Heimatstadt. Er zieht erst nach Baden-Baden in die Beutenmüllerstrasse 10 um, meldet sich dann 1937 polizeilich wieder zurück in sein Haus in der Oststrasse 33 in Wattenscheid und verkauft es dann offiziell - neben angrenzenden Häusern - am 26. November 1938 an Helmut HORTEN - eine Art von Vorvertrag. Die Übergabe soll spätestens zum 1. April 1939 erfolgen. HESS fühlt sich in seinem Heimatland nicht mehr sicher. Er will Deutschland bald verlassen. Sein Sohn Herbert hat sich unmittelbar nach dem Zangsverkauf 1936 als erster in der neuen Wahlheimat niedergelassen: in Kapstadt/Südafrika.
Die Pogromnacht vom 9. auf den 10. November, in der wildgwordene Nazis, Polizisten und Feuerwehrleute sowie ein Großteil der “arischen Volksgenossen” ihren Hass und ihre eingebläute Wut auslassen auf alles, was jüdisch ist, Geschäfte, Synagogen und Menschen, hat Sally HESS Angst eingejagt. Jetzt will er so schnell wie möglich weg. Noch ist das möglich und so zögert er nicht, setzt sich unmittelbar nach dem Kaufvertrag nach Kapstadt ab, wo bereits sein Sohn angekommen ist und einen Job gefunden hat.
Weil bei dem geplanten Immobilienverkauf nicht alle Einzelheiten geklärt sind, Sally HESS aber bereits das Land verlassen hat und es inzwischen Krieg ist, wird der endgültige Vertrag erst am 9. Dezember 1939 besiegelt. HESS hat seinen “Helfer in Steuersachen” mit seiner Vertretung beauftragt. Jetzt ist Sally HESS mit seiner Heimat ersteinmal fertig.
