Die Berichte des Handelsblatt, 12.10.2011
Stächele tritt wegen EnBW-Affäre zurück
Handelsblatt , 12.10.2011
Der Verfassungsbruch bei der Übernahme der EnBW-Anteile am 6. Dezember 2010 durch die damalige schwarz-gelbe Regierung unter Stefan Mappus (CDU) hat ein politisches Opfer gefordert. Baden-Württembergs Landtagspräsident Willi Stächele (CDU) kündigte für heute seinen Rücktritt an. Der Staatsgerichtshof hatte ihm Verfassungsbruch bescheinigt. Stächele hatte als damaliger Finanzminister den 4,7 Milliarden Euro teuren Kauf der EnBW-Anteile vom französischen Energiekonzern Electricité de France unter Berufung auf das Notbewilligungsrecht freigegeben - und damit das Etatrecht des Landtags verletzt.
Der von Anfang an umstrittene Deal gilt als größter Flop in der Landesgeschichte. Die Beteiligung des Landes an EnBW ist heute mindestens eine Milliarde Euro weniger wert. Ministerpräsident Winfried Kretschmann lässt prüfen, ob das Land Schadensersatz gegen die Investmentbank Morgan Stanley und die Rechtsanwaltskanzlei Gleiss Lutz geltend machen kann, die Mappus beraten hatten.
Online am: 12.10.2011
Aktualisiert am: 20.01.2016
Inhalt:
- Die "Aktion Größenwahn" im Überblick
- Wie die Affäre 'Größenwahn bei EnBW' entstand - eine Chronologie des Aktienrückkaufs
- Making-of: Wie das Ausmaß der Aktion Größenwahn publik wurde
- ABC der Akteure beim Rückkauf der EnBW-Aktien
Tags:
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