
Der Absturz 2015: "Verbrechen"? Technikpanne? Fume Event? "Massenmörder"?
Was die Medien aus diesem Flugdesaster machen. Und wie sich einfach gestrickte Narrative in den Köpfen der Menschen festsetzen können.
Vorbemerkung
Dass Fliegen heute tatsächlich eines der sichersten Verkehrsmittel ist, hat mehrere Gründe. Zum einen ist die Technik ausgereift, zum anderen beugt man vor: alle relevanten Systeme, die man fürs Fliegen benötigt, sind redundant, konkret sind mindestens zwei Male vorhanden. Manches sogar - für alle Fälle - dreifach.
Neben diesen technischen Vorsorgemaßnahmen sind es aber insbesondere organisatorische und psychologische Faktoren, die das Fliegen immer ungefährdeter gemacht haben: die praktizierte Fehlerkultur.
Kommt es zu einem Vorfall (incident) oder gar Unglück (accident), versucht man lückenlos zu rekonstruieren, wie es dazu kommen konnte. Dabei steht nicht die “Schuld” im Fokus solcher Untersuchungen. Sondern ganz im Gegenteil die nackten Fakten bzw. Fehler, die sich ergeben haben: technisch und/oder menschlich. Nicht um daraus irgendjemandem ‘einen Strick zu drehen’ wie man so sagt, sondern um daraus zu lernen. Um künftig derlei Fehler und/oder Pannen vermeiden zu können.
Wir haben an anderer Stelle diese Entwicklung, die 1938 in den USA ihren Ursprung nahm, rekonstruiert. Und die Bedeutung solcher Meldesystem und die von Hinweisgebern, auch Whistleblower genannt, herausgearbeitet: www.ansTageslicht.de/Meldesysteme.
Der Fall des Germanwings-Absturzes im Jahr 2015 in den französischen Alpen zeichnet sich durch eine ganze Reihe von Besonderheiten aus, die wir hier teilweise zur Sprache bringen wollen. Eine Merkwürdigkeit besteht darin, dass die französischen Behörden (Justiz) der Meinung waren, nach 48 Stunden nach dem Unglück bereits genau zu wissen, wie es dazu kommen konnte. Und wer “schuld” ist.
Das ist einmalig in der bisherigen Geschichte von Vorfällen im weltweiten Luftverkehr.
Dazu dokumentieren wir hier die wichtigsten Ungereimtheiten und Widersprüche des Absturzes bzw. bei der Interpretation des Desasters: in Form mehrerer Newsletter, die wir dazu 10 Jahre nach dem Unglück kommunizieren - insgesamt 7.
Außerdem stellen wir die beiden wichtigsten Unteruchungen bzw. Gutachten vor: Die ungeklärten Fragen.
Alle diese Texte bzw. Kapitel, die sich hier weiter unten befinden, lassen sich zentral aufrufen und verlinken unter www.ansTageslicht.de/Absturz.

Der tragische Absturz und das öffentliche Gedächtnis - Newsletter Nr. 7
Wenn alles anders gewesen sein sollte als das offizielle Narrativ, werden Whistleblower benötigt. Sonst wird sich das kollektive Gedächntnis an dem orientieren, was die Behörden meinen. Alle anderen Hinweise und offenen Fragen werden sonst verblassen.
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Handyspeicherdaten gelöscht? Absichtlich? Aus Versehen? - Newsletter Nr. 6
145 Passagiere im Flugzeug. Fast alle haben und nutzen Handys oder Tablets. Auch dann, wenn man merkt, dass man in einer Falle sitzt. Bzw. ins Desaster stürzt. 60 Smartphones blieben unbeschädigt. Aber: Bei Rückgabe an die Angehörigen waren alle Daten gelöscht.
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Höhe 38.000 Fuß: Absturz nach unten? - Newsletter Nr. 5
Bereits auf dem Hinflug nach Barcelona sind in den Akten Höhenveränderungen von 38.000 auf 100 Fuß (30 Meter) verzeichnet. Insgesamt 4 Mal. Technikpanne? Vorbereitungsübung für den Selbstmord auf dem Rückflug?
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Was hatte sich im Cockpit abgespielt? - Newsletter Nr. 4
Ein Fume Event? Herzversagen? Oder doch das vermutete Motiv eines depressiven Selbstmörders? Das Flugbuch des Piloten zeigt, wie oft er Maschinen geflogen war, in denen es Vorfälle mit kontaminierter Kabinenluft gegeben hatte.
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Verriegelte Cockpit-Tür? Der Captain absichtlich ausgesperrt? - Newsletter Nr. 3
Nur alle 12.000 Flugstunden wird geprüft, ob Zugangscode und Notfallcode einwandfrei funktionieren. Ungeachtet dessen: Das Operation Manual von Germanwings schreibt vor, dass während eines Fluges 2 Personen im Cockpit sein müssen. Das war nicht der Fall.
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Depressiv? Selbstmord? - Newsletter Nr. 2
Wie aus einer Fehlfunktion bzw. falschen Taste im Eingabefeld eines PC eine Fehler-Lawine werden kann. Und was passieren kann, wenn nicht die passenden Experten mit Untersuchungen betraut werden. Und wie sich das dann in den Medien wiederspiegelt.
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Direkt nach dem Absturz - Newsletter Nr. 1
Normalerweise dauern Rekonstruktionen von Flugkatastrophen lang: Wochen, Monate, Jahre. Hier ging alles ganz fix: Man glaubte nach 48 Stunden zu wissen, was passiert war. Und warum. Der Flugdatenschreiber war da noch gar nicht gefunden.
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Die ungeklärten Fragen - die alternativen Gutachten
Es sind viele offene Ungereimtheiten. Vor allem zwei Untersuchungen versuchen sie zu thematisieren. Können (und wollen) aber auch keine endgültigen Theorien aufstellen. Dazu gibt es zu wenig Antworten.
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Online am: 01.01.1970
Aktualisiert am: 23.04.2025
Inhalt:
Der Absturz 2015: "Verbrechen"? Technikpanne? Fume Event? "Massenmörder"?
- Der tragische Absturz und das öffentliche Gedächtnis - Newsletter Nr. 7
- Handyspeicherdaten gelöscht? Absichtlich? Aus Versehen? - Newsletter Nr. 6
- Höhe 38.000 Fuß: Absturz nach unten? - Newsletter Nr. 5
- Was hatte sich im Cockpit abgespielt? - Newsletter Nr. 4
- Verriegelte Cockpit-Tür? Der Captain absichtlich ausgesperrt? - Newsletter Nr. 3
- Depressiv? Selbstmord? - Newsletter Nr. 2
- Direkt nach dem Absturz - Newsletter Nr. 1
- Die ungeklärten Fragen - die alternativen Gutachten
Tags:
Aerotoxisches Syndrom | BFU | bleed air technology | EASA | Fume Event | Kabinenluft | Keine Whistleblower | Lufthansa | Luftverkehr | mangelnde Kritik- und Fehlerkultur | Presse + Medien | Staatsanwalt
Kabinenluft im Flugzeug: Gift im Flieger?
Mit diesem bis heute ungelösten Problem setzen wir uns an anderer Stelle ausführlich auseinander:
www.ansTageslicht.de/Kabinenluft
und zwar in mehreren thematischen Schwerpunkten:
- Warum wir das machen
- Wie die öffentliche Wahrnehmung dazu aussieht
- Was Technik und Wissenschaft dazu sagen
- Eine kleine Liste von entsprechenden Vorfällen
- Wie Betroffene das erleben und was danach gesundheitlich mit ihnen geschieht
- Was man selbst als Einzelner tun kann, wenn es passiert
Alles mit vielen Dokumenten unterlegt.