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Absturz in den Alpen 2015: „Verbrechen“? Technikpanne? Fume Event? „Massenmörder“?

Am 24. März jährt sich zum zehnten Male der Absturz der Germanwingsmaschine „4 U 9525“ in den französischen Alpen. Das Flugzeug raste mit einer Geschwindigkeit von ca. 650 kmh aus einer Höhe von ca. 11.500 Metern (38.000 Fuß) nach unten und zerschellte an einem Berg in Tausenden von Trümmerteilen. Alle tot: 150 Personen. 

Es war eine der schwersten Flugzeugkatastrophen in Deutschland. 

Für die meisten Medien war schnell klar, was passiert war. Und wer Schuld hat. Noch heute.

Der WDR hat jetzt – nach 10 Jahren - eine dreiteilige TV-Serie Chronologie eines Verbrechens produziert. Andere Massenmedien, allen voran Boulevardblätter, sprachen schon damals von einem „Massenmörder“. Dass es auch anders gewesen sein könnte, passt(e) nicht in das Bild vorschneller redaktioneller Meinungsbildung bzw. Übernahme von einschlägig plausiblen Erklärungen, die weniger Arbeit als recherchieren machen.

Flugzeugunglücke restlos aufzuklären, dauert. 

Meistens Monate, manchmal Jahre und ab und an ist es gar nicht möglich, z. B. dann, wenn ein Flugzeug im Meer verschwindet („MH 370“, März 2014, Indischer Ozean, 239 Vermisste). Zeit nimmt es immer in Anspruch, egal ob eine Maschine von einer Rakete getroffen wird („MH 17“, Ukraine Juli 2014:  298 Tote), durch fehlerhafte Software abstürzt und die Piloten nicht ausgleichen können (Boeing 737 „Max“, Oktober 2018: 157 Tote sowie März 2019: 189 Tote), oder aufgrund von Vogelflug nicht richtig landen kann und mit einem betonierten Erdwall kollidiert (Südkorea 29.12.24, 179 Tote). 

Bevor nicht der Cockpit Voice Recorder (CVR) und der Flugdatenschreiber (FDR bzw. „Black Box“) a) gefunden und beide Aufzeichnungen b) synchronisiert und c) ausgewertet wurden, sind Aussagen über das Zustandekommen eines Absturzes nicht möglich. Anders gesagt: Spekulation.

Beim Absturz in den Alpen ging alles ganz schnell. Der CVR wurde noch am Unglückstag gegen 17 Uhr gefunden, am nächsten Tag (25.3.) nach Paris zur französischen Flugunfalluntersuchungsbehörde BEA gebracht und dort auf die Schnelle ausgelesen. Konkret: vom Deutschen ins Französische transkribiert. Die Stimmen bzw. Gespräche waren da noch nicht den beiden Piloten zugeordnet. Sie sind auch bis heute keiner der hinterbliebenen Familien zwecks Identifizierung vorgespielt worden. So geht es aus den Untersuchungsakten hervor. 

Wie es der Zufall so wollte, die US-amerikanische Journalistin Nikola CLARK in Paris hatte einen Informanten, der ihr zusteckte, was man bisher beim Abhören ermittelt hatte: Einer der Piloten im Cockpit, der andere draußen in der Kabine, Hämmern an der Cockpittüre, währenddessen das Flugzeug Kurs auf den Boden nahm. In Europa wurde zu dieser Zeit nur über das Unglück berichtet. Mehr wusste man hier noch nicht.

Die Journalistin nahm  sofort Kontakt mit ihrer Redaktion, der New York Times (NYT) auf, die noch am Abend US-amerikanischer Zeit damit erst online ging und am nächsten Morgen (26.3.) – in Europa war gerade Mittagszeit – gleich auf Seite 1 über das Unglück berichtete. 

Und wie es abgelaufen war: „One Pilot Locked Out of Cockpit Before Crash.” 

Das konnte nur vorsätzlich geschehen sein.

Zu dieser Zeit, 12:30 MEZ, also rund 48 Stunden nach dem Crash hielt der französische Staatsanwalt eine Pressekonferenz ab, in der er die gleichen Informationen zum Besten gab - teilweise noch mit dem Zusatz versehen „vermutlich“. 

Völlig ungewöhnlich, dass auch ein offizieller Behördenvertreter der Justiz nach 48 Stunden zu wissen glaubt, was und wie es passiert war. Der Flugdatenschreiber („Black Box“) war übrigens zu dieser Zeit noch nicht gefunden. Das sollte erst nach einer weiteren Woche geschehen.

Für die Medien war damit alles klar. Eine internationale und renommierte Tageszeitung sowie ein mit der Untersuchung beauftragter Staatsanwalt (nicht Luftfahrtexperte!) erklären der Welt das Geschehen. Jetzt setzte der run auf weitere Informationen ein. Im Fokus: der beschuldigte Copilot Andreas LUBITZ. Er musste der „Massenmörder“ sein. Was kann man über ihn erfahren?


Anlässlich des 10. Jahrestages des Absturzes und des Todes von 150 Menschen am 24. März 2025 dokumentieren wir die auffälligsten ungeklärten Fragen und Widersprüche in mehreren Newslettern hintereinander. Sie orientieren sich u.a. an mehreren nicht-offiziellen Untersuchungen, die diese Merkwürdigkeiten thematisieren – ohne andere endgültige Erklärungen geben zu können oder zu wollen. Diese Newsletter als auch die alternativen Untersuchungen lassen sich direkt aufrufen und verlinken unter www.ansTageslicht.de/Absturz.